#015 Mega-Kraftwerk Kaunertal

Shownotes

Mit 272 km2 Wassereinzugsgebiet und über einer Milliarde Euro Kosten ist der geplante Ausbau des Wasserkraftwerks Kaunertal der Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG) eines der größten Wasserkraftprojekte in Europa. Vier Wildbäche sollen dafür zum Teil aufgestaut und durch unterirdische Stollen in den Gepatschstausee abgeleitet werden. Wichtige Lebensgrundlagen für Natur, Landwirtschaft, Tourismus, Industrie und Bevölkerung im Ötztal drohen zerstört zu werden.

Wir sprechen mit Liliana Dagostin, Leiterin der Abteilung Raumplanung und Naturschutz im Österreichischen Alpenverein, dem Landwirt, Agrargemeinschaftsobmann und Touristiker Reinhard Scheiber aus Obergurgl und Anne Stevens vom Verein „Wildwasser erhalten Tirol“ darüber, in welchem Verhältnis dieser Eingriff in die Natur zum Bedarf an Energie steht, welche wirtschaftlichen Faktoren hinter dem Projekt stecken und was die Entwässerung ganzer Täler zugunsten erneuerbarer Energien für die dort lebenden Menschen bedeutet.

Wo genau soll der Ausbau stattfinden? Hier eine Übersichtskarte.

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Wen sollen wir ins alpenverein basecamp einladen, mit welchem Thema der Höhe in die Tiefe gehen? Wir freuen uns über Vorschläge via basecamp@alpenverein.at!

Alle Folgen des alpenverein basecamps unter www.alpenverein.at/basecamp

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Das alpenverein basecamp wird unterstützt von der Generali.

Kommentare (4)

Friedl Gerhard

Da stimmt was nicht, nämlich dass das die TIWAG Tirol gehört, dann wahr ist, dass Tirol der TIWAG gehört. Was da jetzt im Kaunertal von der TIWAG geplant wird kommt einer totalen Katastrophe und Naturvernichtung gleich. Die Manager Der TIWAG wissen genau dass dieses Kraftwerk die Klimasituation nicht verbessert, oder rettet aber es ist ein super Geschäft. Wann ist hier der Plafond erreicht? denn eines ist sicher, es wird der Strom immer wieder zu wenig sein und auch dann, wenn die TIWAG den Inn mit einer 300 m hohen Talsperre bei Kufstein sperrt und das Inntal gleich dem Dreischluchtendamm in China bis Landegg zurück fluten würde. Es wird Zeit, dass die Tiroler sich an den Spruch von Andreas Hofer erinnern "Manda es isch Zeit" und der TIWAG klar macht: So nicht.

Michael

Es stimmt, dass man zuerst die Energieverschwendung eindämmen sollte, aber warum fängt da Tirol nicht damit an die Skigebiete zu schließen...... und da fängt das Dilemma an keiner will bei sich sparen.... Und natürlich haben bisher alle Energie Gewinnung ins Ausland verlagert, das klappt aber nicht mehr daher wären natürlich Speicherkapazitäten im Inland sehr wichtig - auch in NÖ stehen mittlerweile viele Windräder und da braucht es halt auch Speicher, die den Überschuß sinnvoll speichern.... ein schwieriges Thema, dass sicherlich nicht schwarz und weiß ist sondern viele Graustufen enthält...

Thomas Schweikle, Dipl. Ing.

1 Milliarde Euro für ein Kraftwerk, dass sich nach den neueren Zahlen, in 60 Jahren amortisieren soll, dem aber, nach den neuesten Schätzungen, in spätestens 30, frühestens 20 Jahren das Wasser ausgeht, weil die, die das Wasser liefert nicht mehr sind: die Gletscher. Die TIWAG rechnete ja ursprünglich mit 140 Millionen Baukosten(sic!) und einer Amortisationszeit von 30 Jahren. Anscheinend hat hier die Kritik vieler Wirkung gezeigt und es werden neue, realere Kosten aufgeführt mit einer entsprechend verlängerten Amortisationszeit. Bis heute bleibt die TIWAG aber die Antwort auf die Frage schuldig: "Was ist, wenn die Gletscher kein Wasser mehr liefern?" – Wenn die TIWAG diese Frage beantworten würde, dann müsste Sie zugeben, dass dieses Kraftwerkskonzept darauf baut, dass diese Gletscher die nächsten 60 Jahre fröhlich weiter Wasser liefern – doch woher soll dieses Wasser kommen, wenn in allerspätestens 30 Jahren der letzte Gletscherrest dahin ist?

Jonathan L.

Danke für die Aufklärung! Ganz so einfach ist's halt eben doch nicht mit dem grünen Strom ... welchen Preis wollen wir letztlich dafür zahlen? Unsere Zukunft?

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