#050 Der Alpen-Appell: Wie retten wir die Alpen? | talk
Shownotes
Die Alpen sind bedroht – nicht nur durch den Klimawandel, sondern auch durch unsere Art, sie zu nutzen. Unsere Jubiläumsfolge #050 haben wir am Alpenklimagipfel direkt am Gipfel der Zugspitze aufgenommen. Auf 2.962 Metern diskutieren der preisgekrönte Umweltjournalist Georg Bayerle und der Gletscherbahn-Manager Reinhard Klier über die Zukunft der Alpen. Wie können wir das Gleichgewicht zwischen Erleben und Erhalten, zwischen Wirtschaft und Wildnis neu austarieren?
In seinem Buch „Der Alpen-Appell“ analysiert Georg Bayerle eindrucksvoll den Zustand eines der sensibelsten Ökosysteme Europas. Die Alpen als Wasserspeicher, Naturraum und Sehnsuchtsort stehen unter immensem Druck – durch Skigebietserweiterungen, Events, Infrastruktur und ein alpin-touristisches Geschäftsmodell, das vielerorts an Grenzen stößt. Doch es geht Bayerle nicht ums Verteufeln, sondern um einen Appell zum Umdenken.
🎙️ Unsere Gäste:
Georg Bayerle: Bergjournalist, Filmemacher, Tourengeher – und leidenschaftlicher Fürsprecher für einen respektvollen Umgang mit dem Gebirge. Autor des neuen Buches „Alpen-Appell – Warum wir die Alpen retten müssen“.
Reinhard Klier: Geologe, Vorstand der Wintersport Tirol AG und Obmann der Fachgruppe Seilbahnen in der Wirtschaftskammer Tirol. Vertritt rund 600 Mitarbeiter:innen und sieht in der Erschließung auch Verantwortung, Arbeitsplätze und regionalen Zusammenhalt.
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Das alpenverein basecamp wird unterstützt von der Generali.
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Illustration: Manuela Nicolussi Castellan
Transkript anzeigen
00:00:00: Das wächst ja spiralförmig, alles immer weiter und auch das würde ja zu so einer
00:00:03: ehrlichen Diskussion gehören, dass ich sage, was ist denn überhaupt das Interesse?
00:00:07: Warum brauchen wir es denn überhaupt?
00:00:09: Wenn man den dann sagt, ja wir haben jetzt aber aus den Gründen nicht beschneit und
00:00:14: wer da das Verständnis, glaube ich, enden will, nicht?
00:00:16: Aber entspricht es nicht einfach der Wirklichkeit, also dass wir uns damit beschäftigen müssen,
00:00:20: dass nicht alles geht?
00:00:22: Also die Getscha haben sich schon angepasst und schon fangen jetzt als Ende Oktober mit der Saison an.
00:00:26: Gut, das wäre ja absurd, 4-5 Monate.
00:00:29: Also sozusagen, die Frage ist ja eingereicht werden kann, ja, aber die Frage ist ja, welche
00:00:33: Projekte sind in den letzten Jahren tatsächlich umgesetzt worden, die die Skigebietsgänzen
00:00:37: verschoben hätten?
00:00:38: Unter einer Weiterung eines Skigebiets verstehe ich jetzt nicht, dass ein Kletcher dazu kommt.
00:00:42: Es würde ja auch dazugehören, noch viel klarer darzulegen, warum brauche ich es denn überhaupt?
00:00:47: Alpenverein Basecamp, der Podcast des österreichischen Alpenvereins.
00:00:58: Mit Themen der Höhe in die Tiefe gehen.
00:01:01: Dieser Podcast wird Ihnen präsentiert von der Generali.
00:01:06: Wir haben unser Alpenverein Basecamp heute auf 2.950 Metern Seehöhe aufgeschlagen, auf
00:01:12: der Zugspitze.
00:01:13: Einem Ort, der sinnbildlich für unser heutiges Thema steht.
00:01:16: Der Verkauf der Berge und der Natur für den Tourismus und den Sinn dahinter.
00:01:22: Hier rauf führt mit der 1926 erstmals im Betrieb genommenen Zugspitzbahn eine der ersten
00:01:28: Personen seilbarnen weltweit.
00:01:30: Hierher oben scheint jede Fläche, jeder Winkel des Gipfels verbaut für den Tourismus.
00:01:35: Hierher oben lässt ein Klimawandel, das sei es, und den Schnee schmelzen.
00:01:39: Bald wird vom ehemaligen Kletcher hier nichts mehr übrig sein.
00:01:43: Und hierher oben sitzen heute unsere beiden Gäste, die wir im Zuge des Alpenklimagipfels
00:01:48: treffen, der hier gerade am 4. und 5. Juni 2025 stattfindet.
00:01:55: Der eine ist Reinhard Klir, die Rollsprecher der Seilbarner, Nachfolger von Franz Hörl
00:02:00: und Geschäftsführer der Stubeier Kletcherbahn in einem Mann der Wirtschaft, der uns den
00:02:04: Ausbau von Skigebieten erklärt und der natürlich den wirtschaftlichen Erfolg des Produkttourismus
00:02:10: verkauft.
00:02:11: Reinhard, grüß dich.
00:02:12: Hallo, grüß dich.
00:02:13: Ist es so richtig?
00:02:14: Also, ich hätte mir jetzt vielleicht ein bisschen anders charakterisiert, auch vielleicht sogar
00:02:18: noch ein bisschen versetten reicher.
00:02:19: Ich sehe mich jetzt nicht in meiner Definition nicht als Mann der Wirtschaft, studiert habe
00:02:26: Geologie, also eine duwissenschaftliche Studium und bin mit den Bergen auch meiner Freizeit
00:02:31: sehr eng verbunden.
00:02:32: Ich hätte dann berggehen, war bei uns schon sozusagen fast von Geburt an Thema, also ich
00:02:38: hoffe, dass ich nicht nur die wirtschaftlichen Aspekte, sondern auch andere Aspekte des
00:02:42: Tourismus und des Bergspots unter die Rolle Lebensraums erläutern kann.
00:02:46: Aber du bist ja auch Profi insofern, ja du tust ja auch momentan durch Tirol eben erst
00:02:51: mit der Geschäftsführung der Tirolwerbung, die ja dann auch Neues im Tourismus uns schmackhaft
00:02:57: machen wollen, beziehungsweise mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutieren wollen.
00:03:00: Also, du weißt, was es heißt für den Tourismus einzustehen und den auch möglichst gut im
00:03:07: Schaufenster wirken zu lassen.
00:03:08: Genau, also ich bin jetzt seit 18 Jahren Seilbahner sozusagen und jetzt seit einem Jahr Sprecher
00:03:13: der Tiroler Seilbahner Wirtschaft und in dieser Funktion ist meine Hauptaufgabe natürlich
00:03:17: die Tiroler Seilbahner Wirtschaft zu repräsentieren und vor allem auch, und das ist wirklich sehr
00:03:21: intensiv und ein wesentlicher Teil meiner Tätigkeit, mich dieser Diskussion, wie wir sie auch heute
00:03:26: führen, nämlich wo liegt die Balance zwischen Naturaum und Wirtschaftsraum dieser Diskussion
00:03:31: auch zu stellen.
00:03:32: Vielen Dank schon dafür.
00:03:34: Auf der anderen Seite haben wir Georg Bayerle, Filmemacher, Journalist und der Anderen bei
00:03:38: der Bayerischen Rundfunk, der, wenn ich jetzt das neue Buch von ihm zitiere, der Alpenappell,
00:03:45: warum die Berge nicht zum Fundpark werden dürfen, dessen 21. Juni diesen Jahres erscheint,
00:03:50: von einer exzessiven Erschließung und von der Vermarktung der Bergwelt eigentlich genug
00:03:55: hat.
00:03:56: Ja, wenn man es salopp ausdrücken will, es ist natürlich viel komplexer, das ganze
00:04:01: Thema, aber tatsächlich ist das Buch, denke ich, so in einem ultimativen Moment jetzt
00:04:09: geschrieben, wo wir überlegen müssen, können wir noch so weitermachen, wie können wir denn
00:04:15: überhaupt weitermachen, was müssen wir verändern, also da ist dringend eine ganz andere Diskussion
00:04:19: erforderlich und das will ich eigentlich mit dem Buch erreichen.
00:04:23: Wir haben uns so noch nie getroffen, wir gehören überhaupt noch nicht, mit dem Reinhard einmal,
00:04:27: wir haben uns trotzdem auf ein kollegiales "Du" geeinigt.
00:04:30: Ja, wir sind Alpinisten in dem Fall und in großer Höhe und da redet man ja, also immer
00:04:37: in der zweiten Person singular, also haben wir uns auf das joviale "Du" verständigt.
00:04:43: Genau.
00:04:44: Macht das eigentlich auch was?
00:04:45: Ja, natürlich, das ist ganz in meinem Sinne, weil ich habe das Buch sehr sachlich geschrieben,
00:04:52: auch sehr flott, also es ist ein eher kleines Buch, das trotzdem sehr, sehr viel enthält,
00:04:57: weil ich 20 Jahre, mal mehr, also fast 50 Jahre leben mit den Bergen und 30 Jahre berufliche
00:05:06: Auseinandersetzung mit diesen Themen, da versucht habe zu komprimieren und zuzuspitzen, in wenigen
00:05:13: Gedankenschritten, die auch leicht nachvollziehbar sind und das ist ja keine Anklage oder so
00:05:20: was, sondern es soll eben appellieren, darüber müssen wir reden, darüber müssen wir uns
00:05:25: ganz dringend unterhalten und viel offener drüber unterhalten und uns viel mehr bewegen.
00:05:30: Wir versuchen, es ist ein Riesenthema, wir versuchen wirklich die verschiedenen Erbälle,
00:05:35: die du da formuliert hast, der Reihe nach auch abzugehen und eure Meinung dazu abzufragen.
00:05:41: Wenn wir aber vielleicht für eine allgemeine Einschätzung diesen Ort hier nehmen, ich
00:05:45: habe es davor schon beschrieben, der Alpenklimagipfel, der jetzt hier stattfindet, heute sehen
00:05:50: wir relativ wenig, weil Nebel, was seht ihr an einem Ort, wie hier, was macht ihr mit
00:05:55: euch?
00:05:56: Was macht ihr mit dem Saibahner, was macht ihr mit jemandem, der sagt, wir müssen drüber
00:06:00: reden?
00:06:01: Also eben, ich bin viel auf Saibahnen unterwegs, aber viel auch sonst in den Bergen und natürlich
00:06:07: ist das ein Unterschied, ob man auf einem schlossenen Berg oder einen unerschlossenen
00:06:10: Berg ist und auch die Wirkung ist ein anderer, wenn man selber auf den Gipfel steigt.
00:06:13: Ich glaube, wichtig ist eben, dass einfach beides nebeneinander aus meiner Sicht Platz
00:06:16: hat.
00:06:17: Es gibt da einfach in Tirol eben eine gewisse Anzahl an Skigebieten, eine gewisse Anzahl
00:06:20: an Erschließungsflächen, und daneben aber auch ganz große Flächen, die unerschlossen
00:06:24: sind und wo es auch gut ist, dass die unerschlossen bleiben.
00:06:26: Und sozusagen, wenn man da oben ist, sieht man natürlich die Saibahngeschichte, erlebt
00:06:31: auch die Bergwelt, aber natürlich in einem domestizierten Kontext, macht natürlich was
00:06:38: anderes, aber trotzdem für viele Menschen natürlich auch die einzige Möglichkeit, so
00:06:41: eine Berglandschaft zu erleben.
00:06:43: Und historisch betrachtet finde ich es interessant, die Tourismus-Geschichte kann man sagen beginnt
00:06:50: ja in den Alpen wie im Mittelmeerraum, so in den 60er Jahren, also nach dem Wirtschaftswunder,
00:06:56: es entstehen überall diese Großstrukturen, sehr viel mit Bauten und Technik und Industrialisierung
00:07:04: und die Zugspitze war doch aus dem Beispiel in der bayerischen Debatte dann Ende der 60er,
00:07:09: Anfang der 70er Jahre, als Alternativbewegung zu dieser industriell-wirtschaftlichen Entwicklungen
00:07:17: gesellschaftliches Nachdenken begonnen hat und die Umweltpolitik entstanden ist, Bayern
00:07:22: hatte das erste Umweltministerium Europas damals und das Beispiel Zugspitze hat dazu
00:07:29: geführt, dass in Bayern der sogenannte bayerische Alpenplan geschaffen wurde, 1972, das ist
00:07:34: ein international beneidetes Instrument, das die bayerischen Alpen in drei Zonen einteilt,
00:07:40: insbesondere in eine Kernzone, in der nichts mehr stattfinden soll und in der Kernzone
00:07:44: liegt auch zum Beispiel der heutige Nationalparkberg des Garten mit dem Watzmann, weil auch der
00:07:48: Watzmann Ende der 60er Jahre Ziel einer Seilbahnerschließung war und andere Berge in Bayern und
00:07:54: man hat auf die Zugspitze geschaut und gesagt, na so darf das nicht auf allen Gipfeln werden,
00:07:59: also insofern ist das historisch auch sehr spannend hier.
00:08:01: Steigen wir vielleicht, weil wir reden jetzt über die Fläche und die Widmung dessen und
00:08:06: wie ich sie nutze, steigen wir vielleicht konkret rein. Wir in Tirol haben eine Landesfläche
00:08:11: von 12.640 Quadratkilometer, Dauersiedlungsraum, also da wo der Mensch lebt sind 1.570 Quadratkilometer,
00:08:19: das sind rund 12 Prozent. Für den Tourismus geben wir in Tirol, wenn man es ganz milde
00:08:27: berechnet, 400 Quadratkilometer aus, wenn man nach einer Nationalratsrede von Franz Höhl
00:08:33: gehen, die Schätzungen sind da bei 3 Prozent, gehen aber auch bis zu 5-8 Prozent. Das heißt,
00:08:40: wir sind jetzt nicht im Dauersiedlungsraum, aber mehr als ein Viertel dessen, wo der
00:08:43: Mensch lebt, ist in Tirol bereits dem Tourismus gewidmet. Findest du, das reinert jetzt noch
00:08:51: wenig, wenn es darum geht, Ausbaupläne zu fosieren und wie schaust du drauf auf so
00:08:57: eine Zahl?
00:08:58: Also vielleicht, ich würde sagen, die Tourismusgeschichte in Tirol beginnt sogar mit den Alpenvereinshütten
00:09:02: noch 50 Jahre früher, wo ja wirklich ein relativ dichtes Netz an Alpenvereinshütten
00:09:06: und Wanderwegen in Tirol errichtet worden ist, eben auch um die Däler, also da war ja der
00:09:11: Franz Senn zum Beispiel sehr aktiv, um ihm auch, denn also die haben das gesehen, dass
00:09:15: ihnen Däler einfach sehr wenig, dass es sehr wenig gibt, wenig Aube gibt und da war das
00:09:19: auch der Versuch, eben die Däler, die landwirtschaftliche Regionen zu stärken, also würde ich sagen
00:09:22: noch 50 Jahre früher. Zum zweiten Thema, Flächenverbrauch. Ich glaube, das muss man nicht schätzen,
00:09:29: die Skigebietsgrenzen sind eigentlich genau gezogen und das sind eigentlich, wenn man
00:09:32: die Außengrenzen nimmt, sind es die 3 Prozent. Da kann man dann auch darüber diskutieren,
00:09:36: ob sozusagen innerhalb des Skigebiets man nochmal differenziert in skitechnisch genutzte Flächen
00:09:40: und nicht genutzte Flächen, bei den 3 Prozent sind die komplett, ist die komplette Fläche
00:09:44: eingerechnet. Das ist auch nicht so, dass die 3 Prozent vom Dauersiedlungsraum sind,
00:09:50: sondern das sind ja dazu noch, also sozusagen außerhalb des Dauersiedlungsraums oder vielleicht
00:09:55: mit geringfügigen Überschneidungen. Grundsätzlich gibt es ja in Tirol eben dann auch das Bekenntnis,
00:10:00: dass es keine Neuerschließungen gibt. Also die Diskussion, eben die Erschließungswelle
00:10:03: war ja in den 60er, 70er bis in den 80er Jahre und dann hat sie auch in Tirol eben diese Bewegung
00:10:09: geben, Nachdenk bei Auße, Seilmann Grundsätze, wo eben dann, und das ist zweifellos auch
00:10:15: richtig, das braucht nicht auf jeden Berger Seilbahn und am Anfang war das ja unklar,
00:10:19: also der Winterdurismus hat geboomt, es war auch für die Bionierer natürlich auch unklar,
00:10:24: ob da etwas wird, also die sind ja von vielen auch für Spinner gehalten worden, was die
00:10:28: da machen. Das hat sich dann innerhalb von 10 Jahren gezeigt, dass das wirtschaftlich
00:10:33: funktioniert und dann war sicher mal so, die sagen wir mal, Goldgräberstimmung vorhanden,
00:10:39: was sicher dann auch richtig war, zu sagen, jetzt mal ein bisschen langsam, jetzt schauen
00:10:42: wir mal, Raumordnung, welche Flächen, Naturschutzgesetz und so weiter. Und jetzt eigentlich seitdem,
00:10:48: also die Skigebitsgrenzen sind dann glaube ich so vor 25, 30 Jahren definiert worden und
00:10:53: sind seitdem im Prinzip schon, haben sich nicht mehr verändert.
00:10:56: Aber die verzucht man mit diesen Ausbauprogrammen, mit den Wünschen ja immer wieder zu sprengen
00:11:03: diese Grenzen. Also wenn ich mir beispielsweise das Zillertal anschaue oder Öztal-Bittstahl,
00:11:08: wo gerade gestern wieder eine Prüfung war, ob das UVP-pflichtig ist oder nicht und es
00:11:13: kam dann raus, es ist doch UVP-pflichtig, also wieder doch die breite Diskussion, bringt
00:11:17: man doch nicht so schnell durch. Das sind dann viel größere Skigebiete, wie sie jetzt schon
00:11:22: sind. Also wenn ich mir den Zusammenschluss im Zillertal anschaue mit Spieljoch und Kaltenbach,
00:11:28: reden wir dann nicht von zwei moderaten Skigebieten, sondern einen Mega-Skigebiet. Da sind die
00:11:35: Grenzen dann plötzlich verschiebbar. Also aber mit relativ wenig, also mit zwei Verbindungsanlagen.
00:11:41: Man braucht neue Pisten, man braucht neue Lifte, man braucht eine neue Infrastruktur. Also
00:11:46: es ist ja nicht so, was man sich vorstellt in einem Gebiet auszubauen, sondern da schließt
00:11:50: man Neues und braucht alles Neue. Ja, alles Neues sind zwei bestehende Skigebiete, die
00:11:55: verbunden werden. Also die Verbindungsanlagen werden. Und die Verbindungsflächen kommen
00:11:59: dazu ja, aber die bestehenden Skigebietflächen, da zwei bestehenden Gebiete bleiben stehen
00:12:04: und ich meine jetzt zum Beispiel Bittstahl-Ötzterleben, jetzt gerade das Erkenntnis vom Bundesverwaltungsgerichtshof.
00:12:11: Also sozusagen die Frage ist ja eingereicht werden kann, ja aber die Frage ist ja, welche
00:12:16: Projekte sind in den letzten Jahren tatsächlich umgesetzt worden, die die Skigebietzgänzen
00:12:20: verschoben hätten? Und die sind dann wirklich an einer Hand abzählbar. Also da reden wir
00:12:24: nicht über die Erschließungswelle, wie es eben in den 70er Jahren war, wo innerhalb
00:12:27: relativ kurzer Zeit Tausend Anlagen in Tirol errichtet worden sind. Wir sind jetzt immer
00:12:30: noch bei der Anzahl sogar leicht rückläufig, dafür wird die Kapazität der Anlagen stärker
00:12:35: und auch die Anzahl der Skigebiete ist leicht rückläufig. Natürlich gibt es innerhalb
00:12:39: der Skigebiete zum Beispiel Ausbau bei Schneigungsanlagen zum Teil sozusagen technische Weiterentwicklungen,
00:12:47: aber die große Erschließungswelle hat es in den 70er/80er Jahren gegeben seitdem nicht
00:12:52: mehr und die wird sich auch nie mehr zustande kommen, weil es durch die Gesetze eigentlich
00:12:57: unmöglich gemacht worden ist. Also das Stichwort Kapazität sollten wir uns unbedingt
00:13:02: merken. Ich will dann auch kleiner was zu dem anderen Aspekt sagen, aber erst mal dich
00:13:06: Reinhardt fragen, wieso in der heutigen Zeit kommt eine Seilbahngesellschaft auf die Idee,
00:13:14: wo wir so viel über diese Bedrohung des Alpenraums auch durch natürliche Prozesse durch den
00:13:21: Klimawandel reden. Wir haben jetzt hier auf dem Alpenklimagipfel von der Andrea Fischer,
00:13:27: der Glaciologin der Universität Innsbruck gehört, in den nächsten fünf Jahren verschwinden
00:13:32: 300 der insgesamt 900 Gletscher Österreichs. Diesen Sommer erwarten wir, dass die Pasterze
00:13:39: am Hufreisen Gletscher endgültig abreißt. Das heißt, dass der Pasterzenboden, der ja
00:13:45: einstmals fast bis zu Franz-Josefs Höhe raufgereicht hat. Also dass das toter ist, ist dann mehr
00:13:50: oder weniger. Bis 2050 gibt es in ganzen Ostalpen nur noch 5% Gletscherfläche, sagen die neuesten
00:13:57: Modellierungen, die jetzt bekannt geworden sind. Und warum kommt vor diesem Hintergrund eine
00:14:03: Seilbahngesellschaft auf die Idee zu sagen, ich gehe sogar vor das höchste österreichische Gericht,
00:14:08: um zu verhindern, dass mein Neuerschließungsprojekt, UVP, also Umweltverträglichkeitspflichtig ist.
00:14:15: Das wäre doch das Allereste, dass ich sage, natürlich will ich das in dem Kontext der
00:14:20: Umweltregeln machen. Also das ist zunächst einmal die Entscheidung, ob es ein Verfahren nach dem
00:14:27: Tirol einer Naturschutzgesetz braucht oder ein Verfahren nach dem UVP-Gesetz. Das ist ja nicht
00:14:31: jetzt vorweg genommen eine Genehmigung, sondern diesen Schritt, welches Genehmigungsregime man
00:14:37: beschreiten muss, müssen wir auch bei jedem Projekt machen. Und bei uns am Speicherteich zum
00:14:41: Beispiel ist dann die Beschwerde nicht von uns, also hat die aus den Sandwesten, das braucht
00:14:44: auch keine UVP, weil in einem bestehenden Skigebiet, sondern Genehmigung nach dem Tirol einer Naturschutzgesetz
00:14:49: und da ist die Beschwerde dann vom Landesumweltanwalt gekommen und wir sind auch vom Bundesverwaltungsgericht
00:14:53: gelandet. Also das ist absolut ein legitimer Weg, denn einmal der Landesumweltanwalt beschreiten,
00:14:59: einmal der Projektwerber, um Sicherheit zu erlangen, ob ein Projekt UVP-pflichtig ist oder nach dem
00:15:03: Tirol einer Naturschutzgesetz, was aber noch keine Genehmigung vorweg nimmt.
00:15:07: Ich würde nur eben eigentlich denken, also ich würde als Unternehmen von vornherein da so transparent und
00:15:14: klar und so gut abgestimmt mit den Umweltkoordinaten wie möglich vorgehen. Ich wollte zur Fläche noch
00:15:21: kurz sagen, man muss natürlich auch sehen, Fläche ist ja nicht nur das, wo ich jetzt eine
00:15:26: Liftstütze drauf stelle, sondern wenn ich mir jetzt einen Aussichtssteg anschaue, der da am
00:15:32: Tiefenbach Gletscher rüberreicht, über den Mittelberg fernauforder Wildspitze, dann beeinflusst
00:15:38: der halt ein ganz großes Landschaftsbild und das Pizztaler Erschließungsprojekt wiederum,
00:15:43: dass da also in die Scharte unter dieser Aussichtsplattform gehen würde, also unterhalb des
00:15:48: linken Fernerkogels, das würde natürlich bedeuten, dass um diesen ganzen linken Fernerkogel herum
00:15:53: dann auch Skige fahren wird. Also es wird ja auch dann Freeriden sehr in Mode geworden, also es ist ja
00:15:58: auch nicht nur die Piste, dann der Raum, der befahren wird, sondern natürlich in viel viel
00:16:01: grösseres Gebiet. Also grundsätzlich ist das bei diesen Skigebiets Außengrenzen mit dabei, also
00:16:07: alles jetzt zum Beispiel bei uns im Gebiet ist die Schaufelspitze genauso mit dabei wie die Fläche
00:16:12: zwischen den Pisten, wo es ja auch Freeridenmöglichkeiten und so weiter gibt. Natürlich wenn jetzt so wie
00:16:16: Aussichtsplattformen, die vielleicht über die Grenzen rausgehen, da kann es gewisse Unschärfen geben,
00:16:19: aber die drei Prozent sind im Großen und Ganzen schon die, also nur sind die Außenumwandungen.
00:16:24: Zum Beispiel für den Kaunatal wollen sie ja seit langem auf dem Gepatsch fernar. Das wäre ja
00:16:28: die Erschliessung eines neuen Gletschers. Da will das Skigebiet auf einem Gletscher, wo noch nichts
00:16:33: steht. Jetzt ist es aber genau eigentlich, das ist eine Grenze, da wirkt das Tiroler Skigebiets und
00:16:41: Zeitbahnprogramm, das klingt moderat. In der Praxis wäre es die neue Erschliessung eines
00:16:45: Gletschers, da ist noch nichts. Also diese Grenzen sind theoretisch da, aber praktisch versucht man die
00:16:52: Weich zu kochen beziehungsweise stimmt das nicht, das Label, das da heißt die Grenzen sind gesteckt.
00:16:59: Ja doch das stimmt schon. Es gibt eben zwei Ausnahmelflächen in diesem, in dem Fall dann ist es das
00:17:04: Rahmanusprogramm zum Gletscherschutz, wo eben diese Flächen aber klar definiert sind. Das ist
00:17:08: jetzt nicht so, also das sind genau die zwei Projekte, über die wir jetzt reden, wo eben solche
00:17:12: Erweiterungsflächen im Rahmanusprogramm zum Gletscherschutz berücksichtigt sind. Aber das
00:17:16: ist nicht eine allgemeine Regel, die jetzt sozusagen die Skigebietsgrenzen im Allgemeinen aufweicht,
00:17:20: sondern nur im konkreten, nur zwei konkrete Projekte behandelt. Und das ist immer jetzt ja eh,
00:17:26: also selbst wenn das jetzt bei diesen Flächen jetzt berücksichtigt ist, also jetzt ist die
00:17:30: UVB-Pflicht, zumindest vom Bundesverwaltungsgericht, einmal für Bittstahl bestätigt worden, also
00:17:35: das heißt jetzt noch nicht, dass deswegen ein Projekt genehmigungsfähig ist. Kennst du eine
00:17:38: Umfrage in der Gesamtbevölkerung von Tirol, die mehr Skilifte haben will? Also es wollen ja auch
00:17:44: die Seilbahnen nicht mehr Skilifte haben. Also ich glaube das sind wir uns alle einig, dass das
00:17:49: im Wesentlichen also die Anzahl der Skigebiete ausreichend ist und wir mehr oder weniger mit sozusagen
00:17:55: Ersatzanlagen. Also im Großen und Ganzen ist die Anzahl der Anlage stabil und ich glaube,
00:18:01: da sind wir alle, alle so weit einverstanden. Ich glaube ganz grundsätzlich, dass es für
00:18:06: wenig Projekte, also zum Beispiel die Brennerautobahn, wird man heutzutage wahrscheinlich auch nicht
00:18:10: mehr bauen. Also es haben sicher viele Projekte, unabhängiges von Seilbahnenprojekten oder sagen
00:18:15: wir mal, Ausbau erneuerbarer Energien, Windbergs, Wasserkraft, Stromnetz und so weiter. Also Projekte,
00:18:22: die man, also haben dann im, das finden viele Menschen im allgemeinen sinnvoll, aber im
00:18:27: konkreten, wenn solche Projekte immer mehr gegeneuers beschwert haben. Das hat ja auch einen Grund. Also die
00:18:33: Naturräume, also die wirklichen Naturräume, wo, wo die Ökosysteme einigermaßen intakt sind oder
00:18:39: wo eben dann auch Kulturlandschaft und Naturlandschaft in einem schönen Zusammenhang stehen, der gut ist
00:18:44: für die naturräumliche Vielfalt. Die Artenvielfalt auch, die werden immer weniger, die verschwinden
00:18:51: im Flachland und die Alpen haben natürlich da mittlerweile erstens durch ihre Kleinstrukturen,
00:18:58: ihre Höhenstaffelung, die Klimazonen, also sind natürlich prädestiniert für Artenvielfalt,
00:19:03: sind unglaublich vielfältiger Naturraum, dadurch natürlich auch besonders empfindlich und sie
00:19:10: haben mittlerweile eine Archenoa Funktion. Also ganz viele Tierarten, ich meine, man braucht jetzt nur,
00:19:15: wenn man im Alpenvorland oder in den Tellern lebt, schauen, was mit Schmetterlingsvielfalt zum Beispiel
00:19:20: passiert ist und das finde ich dann halt nur noch weiter oben auf irgendwelchen Almwiesen und dann
00:19:25: macht es natürlich auch einen riesen Unterschied, ob diese Wiese jetzt ökologisch, biologisch gut
00:19:31: bewirtschaftet wird oder nicht und so weiter und da spielen dann all diese kleinen Dinge natürlich
00:19:36: eine Riesenrolle und ich glaube deswegen auch ist natürlich schon dieses Bewusstsein da, dass man
00:19:42: da mit jeder Art Eingriff sehr, sehr vorsichtig sein muss oder im Idealfall eben keinen mehr tut,
00:19:47: weil dieser Naturraum eh schon so stark beansprucht ist und geschrumpft ist. Also ich glaube wichtig ist,
00:19:52: also zum Beispiel in den Stubauer Alpen gibt es drei Prozent Skigebietsflächen, also gleich wie
00:19:56: die Rollerdurchschnitt und 66 Prozent Schutzgebietzflächen, das ist sehr sinnvoll, aber da finde
00:20:01: ich jetzt auch keine Rückzugsgefechte in irgendeiner Richtung statt. Ich glaube wichtig ist, dass man
00:20:05: sozusagen sagt, ja es gibt eben diese Schutzgebietzflächen, die sind ja auch wichtig, dass dort,
00:20:09: aber es sind 66 Prozent, also das ist nicht irrelevant und auf der anderen Seite ist eben die Frage
00:20:14: und innerhalb der Skigebietsgrenzen, darf man da noch sozusagen, denn die Maßnahmen setzen,
00:20:19: um eine Skibrette aufzuhalten oder nicht, das ist sozusagen die Diskussion, wie wir sie jetzt eher
00:20:22: wahrnehmen. Bis auf so Sachen wie beispielsweise das eben dann eine neue Schließung des Gletschers,
00:20:28: das da plötzlich inkludiert ist, was unser eines, also der Normalverbraucher so nicht versteht,
00:20:33: unter einer Erweiterung eines Skigebiets verstehe ich jetzt nicht, dass ein Gletscher dazu kommt.
00:20:38: Ja, das ist eine Definitionssache, also das sind diese zwei Projekte wieder,
00:20:41: wo wir jetzt ja eben eh sehen, ufb Pflicht wurde festgestellt, schauen wir mal, wie es weitergeht.
00:20:47: Eine Frage hätte dann nur dann gerne mit ihr, wenn du eben meinst,
00:20:51: wir haben eh genug Anlagen, warum versucht man dann immer wieder neu einzureichen? Also warum
00:20:56: will man wieder Bittstall und Öztall erschließen, obwohl man da ja schon viel Widerstand aus der
00:21:01: Bevölkerung erfahren hat? Also da geht es glaube ich schon, also es war jetzt, also sagen wir mal so,
00:21:07: die Anzahl der Anlagen im Großen und Ganzen wird glaube ich auch von den Skigebietsbetreibern
00:21:10: als ausreichend wahrgenommen, aber natürlich gibt es ein oder andere,
00:21:14: größter als Ersatzprojekt, also wo bestehende Anlagen ersetzt werden durch neue und dann auch
00:21:20: eben diese Projekte, die eben über die in dem Fall, also auf jeden Fall eine Weiterung da ausstellen,
00:21:27: das bestehen den Skigebietters. Aber warum will man das dann doch? Weil da geht man denn superlativ.
00:21:32: Ja, das ist letztendlich natürlich eine Entscheidung des Betreibers, wo ich jetzt natürlich auch nicht,
00:21:35: also da drüber entscheiden kann, was was jeder Betreiber macht, ist eine individuelle
00:21:42: Entscheidung. Grundsätzlich verstehen natürlich, dass sich ein Betreiber belegt, wie kann ich mein
00:21:47: Skigebiet interessant halten und umständlich auch weiterentwickeln, ist jetzt grundsätzlich vom
00:21:53: Ausbetreiber sich schon legitim. Nur die Fläche gehört nicht ihm? Die Flächen können den österreichischen
00:22:00: Bundesforsen. Also da können wir ja alle mitreden? Ja, die Bundesforsen verwalten ihre Flächen,
00:22:06: eigentlich wir, also sozusagen, haben nicht nur öffentliche Interessen, sondern haben dann eben
00:22:12: auch das, also unabhängig von dem, wie man die Fläche gehört, gibt es einfach ein Genehmigungsregime,
00:22:17: Naturschutzgesetz, UVP-Gesetz, etc., wo eben Gesetze, die der Gesetzgeber definiert hat,
00:22:23: darüber bestimmen im Rahmen einer Interessensabwägung, beeinträchtigende Interessen des
00:22:28: Naturschutzes und möglicherweise öffentliche Interessen, ob so ein Projekt im Sinne der
00:22:33: Öffentlichkeit ist oder nicht. Also alle mitreden, wir haben ja keine direkte Demokratie, also sind
00:22:37: so, dass man, also zum Beispiel, wenn der Nachbar Haus baut und alle Nachbarn könnten mitreden,
00:22:42: wo das Haus wahrscheinlich nicht bauen, deswegen gibt es da im gesetzliche Regeln, die eben drüber
00:22:45: entscheiden, ob ein Projekt gemacht werden darf oder nicht. Ja, und die intakte Natur und die Umwelt
00:22:52: haben natürlich auch Verfassungsrang. Also insofern betreffen sie sehr wohl auch die Allgemeinheit
00:22:57: auch in ihrer Qualität. Also das steht in jeder Verfassung drin. Aber wenn man sich sozusagen
00:23:03: eher anschaut, welche Projekte jetzt tatsächlich kommen sind in den letzten Jahren oder Jahrzehnte,
00:23:07: ist das schon sehr überschaubares Ausmaß. Also sie kommen immer wieder, obwohl sie
00:23:11: die Bevölkerung ablenken. Das ist auch auffällig. Also sozusagen werden eingreicht oder so, aber
00:23:15: sie werden nicht umgesetzt. Genau, sie werden immer wieder eingereicht, obwohl sie eine breite
00:23:18: Ablenkung erfahren. Ja, wie gesagt, verbieten, also wir haben ja Meinungsfreiheit also. Ein Punkt
00:23:23: nämlich noch, wie ehrlich die Kommunikation drüber ist, weil viel wird nicht darüber gesprochen,
00:23:29: dass Öztal-Bitztal schon wieder eingereicht wurde und schon wieder versucht wurde, es ohne
00:23:33: UVB-Zucht zu bringen. Das heißt, wenn jetzt der Zuruf von außen der Bell kommt, naja,
00:23:38: bringen wir es auf eine breite, ehrliche Diskussionsbasis, dann müsst ihr eigentlich
00:23:44: hergehen und das einmal breit in der Bevölkerung ausrollen und sagen, das probieren wir jetzt
00:23:48: wieder. Aber gehen wir doch durch alle Instanzen, legen wir mal da, worum das geht, worum das nicht
00:23:52: geht und schaffen mehr Verständnis für alle, weil das gehört uns allen. Wir alle sind ja dann
00:23:59: Teil davon. Und da, glaube ich, war die Kritik oder ist immer wieder die Kritik, dass das so mit
00:24:05: wenig Kommunikation begleitet, wieder probiert wird. Also ich habe es schon medial, sehr intensiv
00:24:10: wahrgenommen, jeder einzelne Verfahrensschritt und jeder Einspruch und so weiter ist da durch die
00:24:14: Zeitung gegangen, so habe ich es eigentlich wahrgenommen. Die breite öffentliche Diskussion,
00:24:19: wie gesagt, ist bei vielen Projekten, eben sei es ausbauen, neuerbare Energien oder ähnliches,
00:24:24: also da tun sich viele Projekte schwer. Ja, ich möchte es nochmal noch erweitern, weil es würde
00:24:33: auch dazugehören, noch viel klarer darzulegen, warum Brauch ist denn überhaupt. Also gerade die
00:24:40: intensiv genutzten Täler fallen ja dadurch auf, dass sie immense Strukturen aufgebaut haben, die
00:24:47: heute auch nicht mehr dazu dienen, dass jetzt einfach die Talbevölkerung da unbedingt ein
00:24:54: Auskommen hat. Das sind weit über 50 Prozent Saisonarbeitende, die dann da kommen, für die
00:25:01: man dann wieder um neue Behausungen schafft und so weiter. Das wächst ja spiralförmig, alles immer
00:25:07: weiter und auch das würde ja zu so einer ehrlichen Diskussion gehören, dass ich sage, was ist denn
00:25:11: überhaupt das Interesse, warum brauchen wir es denn überhaupt? Warum brauchen wir dann auch wieder
00:25:16: um mehr Verkehr in den Tälern, der dann eigentlich die, die in den Tälern wohnen, auch wieder belastet
00:25:20: und so zieht es, warum brauchen wir dann wieder mehr Ressourcenverbrauch? Also all das würde ja in
00:25:27: so eine ehrliche Debatte mit reingehören, dass man da mal ganz klare Daten und Fakten auf den Tisch
00:25:33: legt und wenn ich mir anschaue, dass es ja die Alternativmodelle gibt, also sehr gesunde,
00:25:39: funktionierende Täler, die oft mehr Lebensqualität sogar haben als die intensiv genutzten, dann
00:25:45: scheint es ja wirtschaftlich, da Spielräume zu geben. Also die total technische, industrialisierte Form
00:25:55: sozusagen ist nicht die einzige Lösung und auch das gehört in so eine Debatte mal rein und auch von
00:26:00: euch, also ich finde es klasse, dass wir vielleicht heute damit anfangen. Also ich sehe das auch so,
00:26:05: es gibt es gibt auch da gutes nebeneinander, also gerade zum Beispiel im Stubaldal und in
00:26:09: Nachbardälen, eben Knitztal oder Navistal oder Oberberg da sind sehr, also sagen wir mal sanfter
00:26:18: Tourismus oder kein Tourismus, da ist die Lebensqualität auch gut, also im Stubaldal ist
00:26:23: ich würde sagen auch sehr gut, so dem wie öffentlichen Verkehr, aber auch die Gemeinden mit
00:26:28: Kinderbedeuerung usw. funktioniert allerdings nur, wenn wirklich wirtschaftliche, also in den
00:26:32: Nachbardälen gibt es keine Nahversorgung mehr zum Beispiel, im Stubald gibt es halt noch einen
00:26:37: Supermarkt im Tal, gibt es Arbeitsplätze im Tal, also wir haben nicht 50 Prozent Saison,
00:26:41: Arbeitskräfte, sondern wesentlich weniger. Also und man muss auch noch sagen, also es
00:26:48: geht ja nicht um Bärmeine, das Wachstum, die Anzahl der Nächtegungen in Tirol ist eigentlich,
00:26:51: wenn man die letzten zehn Jahre nimmt, um ein paar Prozentpunkte vielleicht gestiegen,
00:26:57: die Anzahl der Betten ist eher rückläufig, wie gesagt Anzahl der Skigebiete ist eher leicht
00:27:02: rückläufig, also es geht ja jetzt nicht um unbegrenztes Wachstum, sondern es geht im Prinzip
00:27:06: schon darum, auch wenn es jetzt so viel citiert ist, aber die Qualität zu steigern und nicht die
00:27:14: Quantität. Total 20.000 Einwohner, 30.000 Betten, wenn ich es richtig im Kopf habe, oder?
00:27:19: Da weiß ich es nicht genau. Also muss ich es jetzt auch unverbrieft sagen, das Buch liegt
00:27:26: doch nicht vor uns. 21. Juni, aber es ist ja keine Frage mehr von Überleben. Also früher war
00:27:33: Franz Höld, ein Vorgänger hat immer die Geschichte vor sich hergetragen, wir müssen die Täler
00:27:38: maximal touristisch nutzen, weil sonst wandern die Leute ab, sonst handeln die Leute kann, Arbeitsplatz
00:27:44: mehr. Das ist ja längst vorbei. Im Gegenteil, es arbeiten jetzt im Wintertourismus mehr ausländische
00:27:51: Arbeitskräfte als einheimische, wenn man nach den AMS-Zahlen geht oder den unselbstständig
00:27:55: Beschäftigten. Das heißt, diese Geschichte ist ja zu Ende erzählt. Warum wollen wir da noch
00:28:02: einen draufsetzen? Also was bringt uns? Uns in Tirol, dem Gast bringt es schon. Also wenn man die
00:28:09: Fohren liest, die freuen sich, wenn sie die neue Super-Mega-Gondel und die neuesten Hunderten
00:28:15: Pistenkilometer haben. Was bringt uns in Tirol? Wen bringt es? Also grundsätzlich sind in Tirol,
00:28:21: glaube ich, 50.000 Menschen im Tourismus tätig und davon der Großteil einheimisch. Also die
00:28:26: Zahlen, dass da Großteil ausländische Arbeitnehmer werden. Also AMS-Tirol zahlen für Winter 2023,
00:28:33: 24.000, 28.000 von insgesamt 42.857 unselbstständig Beschäftigten im Tourismus sind ausländische
00:28:40: Arbeitskräfte. Es gibt eine Quote von 65 Prozent. Also mein ganz Stimmen nutzt ja insofern nicht,
00:28:46: dass man die Selbstständig Beschäftigten, also die Selbstständigen schon auch dazu zählt muss,
00:28:49: weil viele Privatzimmervermieter, kleine Pensionen und so stehen halt einmal die Wirt und da wird
00:28:54: den auch selber machen, die Zimmer und kümmern sich um die Gäste. Die würde jetzt nicht rausrechnen.
00:28:59: Ich glaube, es geht jetzt nicht um einzelne Prozente, oder? Es geht um eine Tendenz. Sagen wir
00:29:04: Tendenz. Und die Tendenz ist ja so, dass sehr viele ausländische Arbeitskräfte da sind und die
00:29:10: Geschichte von damals, wir tun das, damit wir Arbeitsplätze haben, ist eigentlich damit zu
00:29:14: enden. Nein, es sind dann immer noch, wenn wir jetzt sagen wir mal, für die Einzelunternehmer und so
00:29:19: weiter noch dazurechnet, also 50.000 ist eigentlich die Zahl und dann sind wir so knapp bei 50 Prozent.
00:29:24: Also und 25.000 Arbeitsplätze sind auch eine relevante Anzahl für die Einheimischen. Aber
00:29:31: wenn es um die Tendenz geht, tun wir es noch, um uns Arbeitsplätze zu schaffen oder warum machen
00:29:36: wir es? Also wie gesagt, es geht ja nicht um unbegrenztes Wachstum, das habe ich jetzt schon
00:29:40: mehrmals gesagt, also es geht nicht darum jetzt, dass das noch so weit, aber damals natürlich, also
00:29:43: das ist ja die Geschichte, damals waren die Täler halt wirklich extrem arm und da hat es halt nichts
00:29:48: geben, außer notdürftige Landwirtschaft und damals war es tatsächlich, glaube ich,
00:29:53: vor der Wirtschaftswunder, glaube ich, das ist auch unbestritten. Und wie gesagt, jetzt geht es
00:29:55: ja nicht darum, das Wachstum ständig voran zu treiben, sondern wir haben eigentlich seit 30 Jahren
00:29:59: eine Stagnation auf einem hohen Niveau und können damit eigentlich auch gut leben. Aber es wird immer
00:30:05: mehr gebaut in dieser Stagnation, was ist da los? Und die Kanzitäten waren massiv erweitert und da
00:30:11: dass man Verkehre, Straßen müssen gebaut werden. Nicht mehr Skigebiete gebaut und auch nicht mehr
00:30:17: Anlagen. Aber es waren immer mehr Personen transportiert, es nimmt der Verkehr zu, es sind immer
00:30:22: mehr Nächtegungen. Die Anzahl der Nächtegungen steigt minimal. Ja, wie sie steigt. Und es waren
00:30:29: immer wieder Ausbaupläne eingereicht. Also zu sagen, wir geben uns damit zufrieden, sind wir
00:30:34: weit weg. Jetzt kann man sagen, wirtschaftlich, nur wer wächst, wirtschaftet gut. Dann wäre die
00:30:39: Frage, wie gut wollen wir noch wirtschaften, wenn wir weltweit eh... Na klar, das Wachstum ist nichts
00:30:44: ziel. Die Frage ist leicht beantwortet und sozusagen, wenn jetzt der Wunsch ist, dass keiner mehr
00:30:49: Projekt einreicht, dann wird es schwierig, weil man kann es nicht verbieten, dass jemand ein Projekt
00:30:53: einreicht. Die Frage ist eher, wie viele Projekte werden umgesetzt? Würde die Debatte ruhiger werden,
00:30:58: wenn jetzt zum Beispiel die Seilbahnwirtschaft sagt, also wir haben tatsächlich jetzt so ein
00:31:03: Ausbau erreicht, mit dem sind wir total zufrieden. Alles was wir jetzt noch machen, geschieht wirklich
00:31:09: nur auf Draßen, die bereits beansprucht sind. Also ganz weit davon weg sind wir nicht. Wenn man
00:31:16: sich anschaut, welche Projekte umgesetzt werden, dann sind wir da schon sehr nah dran. Ja klasse,
00:31:20: wenn man sowas heute sagen kann. Ja, nur gibt es halt gewisse, ich sage mal, der Großteil sind
00:31:27: Anpassungen innerhalb von Skigebieten, ich sage mal, ein Skiveg, der zwei Pisten verbindet. Natürlich
00:31:32: Sesselbahn in die Schlepplifter setzen, da sind wir auch recht weit Beschneidungsanlagen. Die sind aber
00:31:37: jetzt auch schon so ausgebaut, dass es da jetzt nicht die ganz großen Ausbau-Aufbau-Erfordernisse gibt. Aber
00:31:43: ich glaube, die ganz wichtige Bekenntnisse ist einmal, dass keine neue Schließungen, keine neuen
00:31:48: Skigebiete und dass die Skigebietz grenzen. Und da kann man darüber diskutieren, sind sie 100%
00:31:53: fix oder nur 95% wie sie jetzt sind. Aber also sozusagen aus meiner Sicht ist der Konsens
00:32:01: reicht auch schon recht weit und wir sind auf jeden Fall weit weg von dieser Schließungswelle der
00:32:04: 70er und 80er Jahre, wo vielleicht diese sozusagen, diese vehemente Diskussion auch notwendig war.
00:32:10: Ich möchte die Beschneidungsanlagen nochmal ganz kurz aufgreifen und dabei auch noch kurz sagen,
00:32:25: also dass sich das jetzt auch so ein bisschen auf die Seilbahnwirtschaft zuspitzt, hat natürlich
00:32:31: damit zu tun, dass es bei euch einfach außerordentlich exemplarisch ist. Also da bin ich eben auf
00:32:39: der Spitze der Berge, da schaue ich zu, wie meine Gletscher zusammenbrechen und wie die Berge
00:32:45: zusammenbrechen. Also wir reden ja jetzt auch noch im Kontext dieses wirklich markerschütternden
00:32:51: Ereignisses im Lötzschental in der Schweiz, wo also ein Dorf, das offensichtlich schon auch sehr
00:32:56: weise über viele Jahrhunderte an dem bestimmten Platz gebaut wurde und funktioniert hat,
00:33:01: dann durch diese Veränderung, die Radikalveränderung der Alpen, also komplett ausgelöscht wird,
00:33:07: kann man sagen, kein Mensch glaubt wirklich dran, dass da wieder großartig aufgebaut werden kann,
00:33:15: zumal der Rest von diesem brüchigen Berge auch noch da steht. Und das ist so ein bisschen auch
00:33:23: der Punkt, warum man dann immer wieder bei den Seilbahnen und den Skigebieten landet,
00:33:28: weil da ist man natürlich genau in der roten Zone dieser gesamten Entwicklungen und die
00:33:33: Beschneiung suggeriert und das suggerierte auch eure Werbung. Es gibt Schneegarantie. Und jetzt sind
00:33:42: wir in einem natürlichen Prozess, in dem man nur noch sagen kann, also im Gegenteil, also in den
00:33:49: nächsten fünf Jahren, ich zitiere noch mal die Zahl jetzt hier vom Alpen-Klimagipfel, verschwinden
00:33:54: 300 von 600 österreichischen Gletscher. In 2050 gibt es noch 5 Prozent dieser Gletscherfläche. Die
00:33:59: Winter waren immer kürzer und so weiter. Und ich leiste nach oder beharre es sogar auf einem
00:34:05: Konsumversprechen und erziehe mir so natürlich auch meine Kundschaft. Und da kommt so eine
00:34:11: psychologische Ebene ins Spiel und da hätte ich eine Frage, wäre es möglich dann zu sagen,
00:34:18: ne, wir beschneien bewusst maximal die Hälfte der Pisten, damit die Gäste durchaus merken,
00:34:26: ja, die Natur wirkt auf unseren Raum auch. Wir schaffen hier keine technisch mit hohem Energieaufwand
00:34:33: hergestellten Bedingungen, sondern wenn die Natur sich so entwickelt, dann nehmen wir das auch,
00:34:39: dann akzeptieren wir das auch zu einem gewissen Grad und ihr erlebt es und müsst es auch bis
00:34:45: zum gewissen Grad akzeptieren. Und wir machen trotzdem sinnvolle Dinge. Also vielleicht zum
00:34:50: ersten Punkt, ich glaube, dessen müssen wir uns als Saugmann Wirtschaft absolut bewusst sein,
00:34:53: dass technische Anlagen...
00:34:57: arbeiten und so weiter im Hochgebirge extrem emotionalisieren. Ich glaube, das ist ganz
00:35:01: ein wesentlicher Punkt. Sozusagen ein Backer im Bereich von einem Gletscher im Hochgebirge
00:35:06: oder ähnliches, das ist ein Bild, das einfach die Menschen sehr wachrüttelt. Da geht es
00:35:13: gar nicht dann prima, um einen ökologischen Fußabdruck, den man analysiert, weil da ist
00:35:17: bei einem Backer im Hochgebirge auch nicht viel größer als bei einem Backer im Tal.
00:35:21: Entschuldige, also Georg Kaser, dieser berühmte Südtiroler Klimaforscher, der an den IPCC
00:35:26: also diesen Weltklima-Berichten mitgearbeitet hat, der nimmt das Backerbeispiel sehr gerne
00:35:31: und sagt eben, jeder Backer jeden Tag kostet eine Tonne Gletscher Eis, wenn man es umrechnet
00:35:36: auf die Ölkobilanz.
00:35:37: Genau, aber egal ob er im Berg steht oder im Tal.
00:35:39: Ja, ja, schon. Natürlich, die Probleme haben wir überall letztendlich, wie gesagt, wir reden
00:35:45: jetzt exemplarisch.
00:35:46: Die Emissionen entstehen überall, aber bei uns sieht man halt die Auswirkungen. Das ist
00:35:51: der zweite Punkt, also ich glaube beim Gletscherrückgang sieht man einfach auch, was der Klimawandel
00:35:56: macht und ich glaube, die Auswirkungen des Klimawandels sieht man bei uns in der Branche
00:36:00: zweifellos und deswegen gibt es eine sehr enge Verknüpfung und in der Diskussion müssen
00:36:05: wir uns gleich wieder erstellen.
00:36:06: Dann vielleicht der zweite Punkt, die Beschneihung noch, ich glaube, da müssen wir auch nochmal
00:36:09: vielleicht kurz darüber reden, was da wirklich die, sozusagen, die Probleme sind, die wir
00:36:15: bei der Beschneihung sehen, weil, also brauchen dafür führt, dass man eine Anlage, die errichtet
00:36:20: wird und dann Strom und Wasser.
00:36:22: Und planierte Pisten.
00:36:24: Ja, die planierten Pisten gibt es schon, größter als eigentlich.
00:36:27: Mittlerweile, aber.
00:36:28: Also Wetter.
00:36:29: Ein Satz von Sprengungen und so weiter, also da wird schon...
00:36:33: Aber Wetter, der Rückbau der Pisten, oder?
00:36:36: Nee, aber Naturpisten. Aber die mittlerweile sind die weg, natürlich. Aber die Piste heute
00:36:42: ist halt eher eine Autobahntrasse und keine Naturtrasse mehr, weil man natürlich versucht,
00:36:48: die ganzen Gelände unheben, mal hinten rauszumachen und so weiter und das ist halt auch wieder dieser
00:36:52: Schritt, wo ich aus einem natürlichen Raum einen komplett konfektionierten Raum mache.
00:36:59: Unten drunter sind die Leitungen verlegt und so weiter, ja, es wird aufgeschottert.
00:37:03: Also hat nichts mehr mit der Ursprungsnatur zu tun.
00:37:09: Vielleicht ein Einwurf seitens der Recherche.
00:37:11: Dem Packer würde du ja zum Beispiel dem Stuhlergletscher auch sparen können, wenn du Pionierflächen,
00:37:16: sprich neue Flächen, die der Gletscher nicht mehr hergibt, nicht präparierst und damit
00:37:21: nicht die Piste verbreitest, da müsste der Packer nicht auffahren.
00:37:24: Also das ist grundsätzlich falsch, also die Pisten werden nicht verbreitert, sondern es
00:37:28: wird die Piste in die Funktionalität der Piste erhalten.
00:37:31: Genau.
00:37:32: Also die Piste ist unterhalb des Gletschers ausgelegt.
00:37:33: Das ist wenn man Gletscher verlierst quasi, weil der Gletscher zurück ist.
00:37:36: Also im oberen Teil der Piste, die obersten 10% sagen wir mal, sind vom Gletscher bedeckt
00:37:40: und die anderen 90% sind Piste errichtet, natürlich mit einem gewissen baulichen Aufwand.
00:37:45: Jetzt geht der Gletscher 10 Meter zurück, das heißt, da entstehen jetzt auf einer bestehenden
00:37:49: Piste.
00:37:50: Also die Pisten waren schmähler, weil am Gletscher haben wir immer breitere Pisten gehabt, wie
00:37:53: im Gletscher Vorhöl, weil der Gletscher ist die ideale Unterwand, also Schmähler waren
00:37:56: es auf jeden Fall.
00:37:57: Aber um die Funktionsfähigkeit der Piste aufrechtzuhalten, muss man den Pistenbau in
00:38:00: dem Bereich, wo der Gletscher zurückgeht, noch mitziehen, das betrifft eben die obersten
00:38:04: 10% der Piste.
00:38:05: Die könnte man quasi nicht hergeben, so nach dem Motto, wir zeigen oder wir gehen auch
00:38:09: mit der Natur.
00:38:10: Also das wäre in der Mitte der Piste in der Länge, aber wäre dann sozusagen eine Barriere,
00:38:17: wo durch die Piste nicht mehr funktionsfähig wäre.
00:38:19: Es gibt ja auch Pistenrenner.
00:38:20: Ja, geht es aber nicht um den Rand, sondern da geht es um die...
00:38:23: Aber diese Pionierflächen entstehen ja nur in der Mitte der Piste.
00:38:26: Ja klar, unten ist schon konfektioniert, oben war der Gletscher...
00:38:29: Ja, auf der Seite nicht.
00:38:30: Also breiter waren sie nicht mehr die Pisten, die sind schon so angelegt.
00:38:32: Das wird dann, also wir versuchen, wir müssen auf Pistenflächen verzichten, weil am Gletscher
00:38:36: wie gesagt die Pisten so beliebig breit eigentlich waren und dort, wo der Gletscher zurückgeht,
00:38:42: sind sie dann eben nur mehr schmähler, aber wir müssen sie zumindest in ihrer Länge,
00:38:46: also in der Verbindung von der Bergstation zur Dahlstation versuchen, sie zu erhalten.
00:38:51: Das ist ein guter Punkt.
00:38:53: Zum Ressourcenverbrauch, weil es darum gegangen ist, lass sie dann quasi einmal eine Piste
00:38:57: unbeschneit oder präpariere sie nicht.
00:38:59: Seitens der Recherche, wir brauchen in Österreich, um die Pisten zu planieren bei ungefähr 2000
00:39:07: Pistenrauben, Quelle, Seilbahnwirtschaft von dieser Zahl, ungefähr 54 Millionen Liter
00:39:13: Diesel, da würde zum Beispiel mit einem BKW sechsmal zum Mars und zurückfahren können
00:39:17: oder 22.500 Mal die Erde umrunden können.
00:39:21: Wir verbrauchen ein Wasser zwischen, je nach Beschneidungshöhe, geben wir durchschnittlich
00:39:25: 30 Zentimeter pro Saison aus, zwischen 12 bis 36 Milliarden Liter Wasser jede Saison.
00:39:32: Das entspricht dem jährlichen Jahresverbrauch von einer Halben bis 1,5 Millionen Menschen.
00:39:38: Wir haben eine Energiebedarf in Österreich für Seilbahnen und den Wintertourismus von,
00:39:44: wenn man es defensiv schätzt, 750 Gigawattstunden des Jahresstromverbrauchs, der Bundesländer
00:39:51: Salzburg und Vorarlberg gemeinsam.
00:39:53: Wenn man den Jahresstromverbrauch nur von Beschneiden nimmt, haben wir den Jahresstromverbrauch
00:39:58: von Innsbruck und Sankt Bölten zusammen.
00:40:01: Wir reden da schon von riesigen Dimensionen.
00:40:04: Und die Frage wäre eben, ob wenn die Natur sagt, hier geht es einmal nicht, auch der
00:40:11: Tourismus sagt, stehen wir dazu, wir zeigen es den Leuten, hier geht es nicht, weil wir
00:40:16: sind ja Weltmeister darin zu zeigen, was wir können, können wir auch zeigen, mit weniger
00:40:21: auszukommen.
00:40:22: Also ich glaube bei den Zahlen müsste man ja schon ein bisschen das in Relation setzen
00:40:25: zu den Gesamtverbrauchszahlen, weil es ist ja, also das Strecke zum Mars und so weiter
00:40:29: klingt dann immer von einem BKW sehr plakativ, aber einfach im Prinzip unehrlich.
00:40:35: Ich finde, setz es in einer Relation, Wasser entspricht 54 Millionen Liter Diesel.
00:40:43: Das ist eine Riesenmenge, um sich das vorzustellen.
00:40:46: Also zum Beispiel Diesel, Energieverbrauch, da nehmen wir eher Dieselverbrauch, da ist
00:40:50: der Skigebiet im Relation zum Gesamtdieselverbrauch Österreichs.
00:40:53: Ja, eine kleine Sparte zum Gesamt, man kann sich das natürlich...
00:40:56: Das ist schon wichtig, wenn wir sagen in Tirol 20% der Wertschöpfung und wieviel Prozent
00:41:01: des Dieselverbrauchs.
00:41:02: Man muss schon die Relation sehen, weil das ist ein Wirtschaftszweig und schon auch ein
00:41:05: gewisser natürlich Industrie, da muss man sicher ehrlich sein, aber man muss dann immer
00:41:10: sich, das sind glaube ich schon in Relation setzen, Wertschöpfung zu Fußabdruck.
00:41:14: Und deswegen ist die Diskussion, also weil ja auch im Buch angesprochen wird es zwar
00:41:20: zwei Malerei, das ist einfach, das ist einfach keine faire Darstellung von solchen Zahlen.
00:41:25: Aber wenn man diese Logik folgt, dann muss du ja immer mehr Wirtschaften, also musst
00:41:30: du ja schauen, dass du den Umsatz so steigerst, dass der in Relation passt zu dem, was du da
00:41:37: einsetzt.
00:41:38: Na wieso?
00:41:39: Wir wachsen ja nicht bei diesen Verbrauchszahlen.
00:41:40: Also müssen wir den Umsatz ja nicht steigern.
00:41:42: Wir müssen den Umsatzsteiger noch mehr Personalkosten, die jetzt um 25% gestiegen sind, zu finanzieren.
00:41:47: Dafür müssen wir den Umsatz steigern.
00:41:48: Aber nicht weil wir diesen Verbrauch erhöhen.
00:41:52: Wenn du neue Pisten baust, musst du mehr Pisten rauben ausfahren lassen oder länger.
00:41:57: Ja, aber wir bauen ja marginal für vielleicht, sagen wir mal 3% neue Pisten, also aber gerade
00:42:01: nochmal Energieverbrauch sind wir bei einem Prozent vom Gesamtösterreichischen Energieverbrauch.
00:42:04: Da ist Strom und Diesel dabei, ein Prozent.
00:42:07: Ja schon, man muss sich das eine Prozent aber greifbar machen.
00:42:10: Man muss sich den Energieverbrauch greifbar machen, das sind sieben bis acht Großrechen
00:42:15: Zentren von Google und Amazon, beispielsweise verbrauchen so viel.
00:42:18: Genau, man muss ja glaube ich auch spurweit bei sich bleiben und zu wissen welchen Fußabdruck
00:42:24: man darstellt.
00:42:25: Oder in Tirol, alle Tiroler Skigebiete zusammenverbrauchen weniger Strom als der größte Industriebetrieb
00:42:29: in Tirol.
00:42:30: Alle Skigebiete zusammen.
00:42:31: Und es ist trotzdem sehr, sehr viel.
00:42:32: Ja, genau.
00:42:33: Wenn man bei uns verbraucht.
00:42:34: Aber der Vergleich mit dem Mars hilft uns da halt einfach nicht weiter.
00:42:36: Dann gebe ich da einen anderen Verbrauch.
00:42:37: Und dann rennen wir über das Wasser.
00:42:39: Das Wasser wird in Speichersehen gesammelt, wird dann zu technischem Näh mit Energieaufwand
00:42:45: am Berg und schmilzt dann wieder und dann wird das Wasser aus der erhöhten Schmelzmenge
00:42:49: wieder in die Deiche geführt.
00:42:51: Jetzt frage ich mich, wo ist der Wasserverbrauch?
00:42:53: Ja, das Wasser wird natürlich aus der ursprünglichen Hydrogeologie, also der Art, wo der Bach geflossen
00:43:00: ist und so weiter, abgeleitet oder gesammelt oder je nachdem.
00:43:03: Also muss man sich natürlich immer sehr punktuell anschauen.
00:43:05: Aber ich verändere natürlich das seit der Eiszeit, also seit zwölftausend Jahren entstand
00:43:10: eine Wasserregime sozusagen, dass diese Naturlandschaft hat.
00:43:13: Und wenn man weiß, wie empfindlich Pflanzenarten und ähnliches oder Wasserinsekten und so
00:43:19: reagieren, dann weiß man, dass jede Art von Umleitungen und so, die ich mache, ein Problem
00:43:24: ist.
00:43:25: Aber tatsächlich ist ja die Konkurrenz um Wasser gerade in Tirol, aber auch in anderen
00:43:30: Ländern, also in Südtirol, wo es jetzt darum geht, wo baut man halbes Dutzend Speicherbecken
00:43:35: von Weinbau und die Apfelplantage rund um Kaltern, ja, den wunderschönen Kalterer See
00:43:40: will man natürlich nicht anzapfen, wo passen da Speicherbecken hin, man will sie in geschützte
00:43:47: Bergwälder bauen, eventuell, da dort gibt es Riesendiskussionen und die Diskussionen
00:43:52: kennt sie in Tirol auch.
00:43:54: Die Frage, kann man ein unberührtes, fast unberührtes Bergtal, wie das Platzertal,
00:44:01: oberhalb von Pfunds im Oberenthal, kann man das fluten, um einen Pummspeicher zu bauen
00:44:07: oder nicht, ja, das ist eine Riesendiskussion, in Öztal haben sie sich gegen die Ableitung
00:44:14: des Wassers gewährt, im Stubaital wird das Wasser demnächst abgeleitet für das Ansinnspeicherbecken,
00:44:23: das ja schon entsteht bei Küthei im Längental, da gab es ja große Diskussionen, der Tourismus
00:44:28: im Stubaital war vollkommen dagegen, man hatte den wilden Wasserweg als sanften, naturnahen
00:44:33: Tourismusweg gemacht, ich meine, der ist jetzt nicht komplett betroffen, aber in dem hinteren
00:44:38: Teil ist er schon betroffen, weil plötzlich die Bäche zum großen Teil abgeleitet werden,
00:44:42: also ich glaube auch da ist, steht die Diskussion schon wo ganz anders eigentlich und müsste
00:44:47: eigentlich viel mehr auf dieser Ebene auch geführt werden, ich finde, danke, dass du
00:44:51: dieses Thema Wasser ins Spiel gebracht hast, weil das zeigt ja ganz genau, wie wichtig
00:44:58: es ist, diese verschiedenen Aspekte, also welche Wertschöpfung brauche ich denn da wirklich,
00:45:03: also ist dieser Eingriff dann tatsächlich gerechtfertigt in einem gesamtgesellschaftlichen
00:45:08: Sinne oder nicht, wie die diskutiert werden müssten, diese Aspekte und das ist das was
00:45:13: ich hauptsächlich vermisse und da wird auch zu wenig das Bewusstsein geschaffen in unseren
00:45:19: Gesellschaften, ja, es wird immer so suggeriert, also zu uns könntest du schon kommen, weil
00:45:24: es liegt garantiert Schnee, also freilich haben wir gerne eine etwas vereinfachte Wirklichkeit,
00:45:29: aber unsere Wirklichkeit ist halt leider total kompliziert geworden und wir machen es nicht
00:45:34: besser, wenn wir dann die Flucht in eine Schein-Einfachheit antreten, sondern wir machen es besser, wenn
00:45:42: wir alle zusammen auch allen das immer besser erklären und sagen Leute, das ist echt eine
00:45:46: komplizierte Frage, ich würde mich auch nicht trauen, alle diese Fragen jetzt einfach mal
00:45:51: so zu entscheiden, ja, wollen wir lieber das Stahlwerk haben oder wollen wir lieber vier
00:45:55: oder acht oder zehn, zehn Großschiegebiete, ja, aber es wäre wichtig diese Diskussionen
00:46:01: zu führen und sich klar zu machen, was es uns kostet, was mit diesen Entscheidungen verbunden
00:46:06: ist, oder?
00:46:07: Ja, wobei jetzt die Frage mal zehn Großschiegebiete errichten oder nicht, der gar nicht sich stellt,
00:46:11: weil wie gesagt in Tirol gibt es das Verbot von neuer Schließungen.
00:46:13: Na schon klar, das war jetzt rein hypothetisch, weil du das jetzt eigentlich gesagt hast,
00:46:17: das Beispiel, aber...
00:46:18: Es war jetzt mehr beim Wasser, eben gerade nochmal um zu sagen, also das Wasser wird
00:46:23: aus den Gewässern entnommen, das stimmt mit Zeitenentnahmen, wo Restwassermengen definiert
00:46:28: sind, erhöht dann aber auch letztendlich die Schneetecke und damit die Abschmelzung,
00:46:33: also sozusagen ist es schon an sich ein Kreislauf, weil es aus dem, im Gegensatz zu Wasserableitungen
00:46:37: oder ähnlichem, da sind diese Speicherteiche für Beschneidung natürlich schon mehr ein
00:46:43: Kreislauf.
00:46:44: Ne, es verdunst den anders und so weiter und so fort, ja, und wenn du ein Läch anschaust,
00:46:49: dann beginnt das natürlich am Arlberg mit Entnamen aus dem Läch und wir hatten im Bayerischen
00:46:55: Voralpenland jetzt in den Trockenjahren bis, also bis 23, massiv gesundene Grundwasserkörper,
00:47:03: was natürlich auch mit der fehlenden Wasserzufuhr aus den Alpen zusammenhängt, ja, die Alpen
00:47:08: sind natürlich das Wasserschloss für ganz Mitteleuropa, wenn man sich es auf der Karte
00:47:12: anschaut.
00:47:13: Also, da hängt ganz viel miteinander zusammen, das macht die Dinge eben auch so kompliziert.
00:47:16: Ja, also beim Wassertageboden im Voralpenland spielt die Beschneidung eben dann wirklich
00:47:20: fast keine Wolle mehr, weil es immer Kreislauf ist und weil es auch von der Menge her natürlich
00:47:24: viel weniger ist, als jetzt für die Energieerzeugung beispielsweise.
00:47:28: Aber das ist ja beim Menschen das gleiche, das Wasser fließt durch mich durch, ich gib's
00:47:32: wieder ab.
00:47:33: Trotzdem müssen wir uns Gedanken drüber machen und eine halbe Million oder 1,5 Millionen Menschen,
00:47:39: die man Wasser versorgen könnte mit der Beschneidung, diesen Kreislauf, müsste man ja dann doch
00:47:44: sich genau anschauen, das ist ja nicht nichts, das ist eine Riesenmenge und eine Riesenenergie
00:47:49: aufwand auch.
00:47:50: Ja, ich verstehe die Frage nicht, weil das Wasser nicht aus dem Kreislauf entzogen wird
00:47:54: und weil der…
00:47:55: Genau, aber der Kreislauf an sich braucht sehr viele Ressourcen.
00:47:57: Also ich als Mensch gebe auch, wenn ich trinke, das Wasser wieder ab, wenn ich auf so eine
00:48:01: See gehe.
00:48:02: Also nach der Theorie geht alles wieder zurück, aber das ist ja die Frage, wie viele Ressourcen
00:48:07: ich da einsetze für das.
00:48:09: Das Wasser ist, wie gesagt, ein Kreislauf, also…
00:48:11: Das ist bei Menschen auch, trotzdem müssen wir uns Gedanken machen, wer kriegt, wo, wie
00:48:15: viel.
00:48:16: Ja, also sagen wir mal, in Tirol rins meiste Wasser schon einfach noch durchs Land, ohne
00:48:19: dass es in irgendeiner Form, also jetzt vielleicht für Energieerzeugen genutzt wird.
00:48:22: Aber wir lassen ja viel Wasser einfach an uns vorbeirinnen, also das ist ja…
00:48:27: Vielleicht ein anderer Punkt noch, weil es um ehrliche Kommunikation geht und du hast
00:48:31: schon gesagt, wenn es definitive Grenzen gibt, die nicht überschritten werden, wer sie einmal
00:48:37: ein Fest setzen von Regeln, an die sich jeder halten kann und denen er vertrauen kann.
00:48:42: Jetzt sind wir in Tirol allerdings ein bisschen ein gebranntes Kind, weil wir haben eigentlich
00:48:47: ein Naturschutz gesetzt, das besagt, Gletscher nicht anfassen, kein Wirtschaftsraum, keine
00:48:54: Erweiterung von bestehenden Gletscherski-Gebieten.
00:48:56: Dann überlegt man sich halt eine Gletscherschutzverordnung, die das alles wieder aufweicht.
00:49:01: Schon der Begriff Gletscherschutzverordnung ist eigentlich kein Gletscherschutz, sondern
00:49:05: ich schaue, dass ich ein bestehendes Naturschutz gesetzt, insofern aufweiche, dass Erweiterungen
00:49:10: trotzdem möglich sind.
00:49:12: Das ist ja alles andere als offen und ehrlich.
00:49:15: Das ist einfach versuchen, wie es doch geht.
00:49:18: Also um welchen konkreten Projektumsetzungen geht es jetzt?
00:49:21: Was ist jetzt tatsächlich gekommen in den letzten Jahren, über das wir jetzt faktisch diskutieren
00:49:25: können?
00:49:26: Wenn es darum geht, was ich auf einem Gletscher-Ski-Gebiet machen kann und wenn ich mich erweitern
00:49:32: will, beispielsweise Kaunatal, dann gibt es eben eine Gletscherschutzverordnung, die es
00:49:37: möglich macht, obwohl es ein Naturschutzgesetz gibt.
00:49:40: Faktisch, es sind keine neuen Projekte umgesetzt worden in den letzten, also auf Gletschern
00:49:45: in den letzten 20 Jahren, also von dem her ist es sozusagen, es gibt so eine Erwarnung.
00:49:50: Aber es ist ja gewünscht, zum Beispiel Öztalbitzal ist gewünscht.
00:49:53: Es sind Gewünscht, es sind Projekte eingereicht und da laufen wir jetzt gerade ja ordentlichen
00:49:57: Verfahren ab.
00:49:58: Jetzt eben gerade, das Bundesverwaltungsgericht UVB-Pflicht für eines der Projekte.
00:50:02: Also ich bin mir nicht sicher, ob das jetzt sein Ziel führen ist zu Projekten, die gerade
00:50:06: in den Verfahren hängen und es da jetzt noch.
00:50:09: Also sie kommen ja immer wieder, also man kann ja über solche Projekte jahrzehntelang
00:50:13: sagen, sie hängen in den Verfahren, sie kommen einfach immer wieder.
00:50:16: Sie sind immer da, sie sind nicht so, dass man es dann nochmal lasst, wenn die Bevölkerung
00:50:20: nassagt, wenn es Gesetz nassagt, wenn Verordnungen nassagen, sie kommen immer wieder, weil man
00:50:26: sich eben mehr wünscht und darum sitzen wir ja da, um das mehr zu diskutieren, worum
00:50:29: wir es wollen.
00:50:30: Also ich glaube, die Diskussion ist nicht besonders befruchtend, ich sage natürlich kann man
00:50:34: sagen, es wird verboten, sich über neue Projekte im selben Bereich Gedanken zu machen
00:50:40: und es darf kein, so was gibt es noch nicht, also es gibt ja auch diese Rahmenungsprogramme
00:50:44: nur in Bezüge Skigebieten, jetzt sozusagen da ein Denkverbot und Sprechverbot zu erlassen
00:50:49: ist vielleicht dann halt auch eher totalitäre Ansatz.
00:50:52: Es geht ja um Regen, denen man vertrauen kann und wenn ich ihnen ein Naturschutzgesetz
00:50:57: habe, dem ich Vertrau als Bürger und dann höre, na ja, weil halt Interessensvertreter
00:51:02: doch Erweiterungen wollen, gibt es eine Gletscherschutzverordnung, kann ich einem Naturschutzgesetz
00:51:08: bei sie ja nicht vertrauen, sondern dann gibt es eben doch Möglichkeiten, also da geht es
00:51:12: immer weit weg von totalitären Ansätzen, dass ich mir bei Vertrauen in eine Demokratie,
00:51:17: Vertrauen in Gesetze.
00:51:18: Also solange keine Projekte kommen, ist ja, kann man sicher, kann man es ja relativ gelassen
00:51:26: sehen, oder?
00:51:27: Ist es ja rein juristische Diskussion.
00:51:28: Na ja, ich glaube schon, dass es schöner wäre, also die Gesellschaft braucht Leitblanken
00:51:34: in vielerlei Hinsicht, das ist ja auch notwendig, also das hat ja dann nichts mit Denkverboten
00:51:39: zu tun, sondern das hat was mit gesellschaftlichen Konsens und Kompromissen auch zu tun, dass
00:51:46: man sagt, bestimmte Dinge, das müssen ja jetzt nicht nur Erschließungen sein, ja, wir
00:51:52: haben Altersgrenzen, also ab 18 darf man wählen, oder sollte man ab 16 wählen können oder
00:51:56: so, ja.
00:51:57: Auch da wird halt eine ganz klare Linie irgendwann gezogen, die man gesellschaftlich diskutiert
00:52:02: und mit sinnvollen Argumenten versieht, hoffentlich, und so sollte es ja laufen, und je verlässlicher
00:52:09: diese gesellschaftlichen Leitblanken sind, je klarer, desto klarer kann einerseits darüber
00:52:13: diskutiert werden, desto besser gestalten sie das Leben, Aloe ist Glück, das war so
00:52:20: der prominenteste bayerische Umwelt- und Sozialpolitiker der CSU, also der Konservativen, der hat
00:52:31: immer zum Bayerischen Alpenplan, der eben die Erschließung und Entwicklung in den Bayerischen
00:52:35: Alpen geregelt hat, gesagt, das war deswegen sehr segensreich, weil allen Kommunen ganz
00:52:41: klar gesagt wurde, also an der Grenze braucht sie gar nicht weiterdenken, das ist Tabu-Zone-C,
00:52:48: da geschieht nichts, und das hat automatisch Dampf aus dem Wettbewerb genommen, weil die
00:52:55: einzelnen Orte oder Teller von vornherein wussten, also den Wettbewerb brauche ich gar nicht
00:53:00: anfangen, weil das wird mir nie und nimmer genehmigt.
00:53:03: Also es gibt natürlich in Tihol auch die Naturschutzgebiete, Ruhrgebiete, Neuerschließungsverbot,
00:53:10: also es gibt einige ganz klare Regelungen, also eben in neue Gebieten gibt es keine
00:53:15: Saubanerschließungen, Naturschutzgebiete gibt es keine Saubanerschließungen, es gibt
00:53:18: keine Neuerschließungen, da gibt es ganz klare, ganz klare Regelungen, ansonsten, jetzt
00:53:23: ich sage mal zum Beispiel, also das betrifft ja ganz viele Themen, wo es noch einen gewissen
00:53:28: Entscheidungsspielraum gibt, das betrifft Windräder, das betrifft Bauwerke, da könnte man auch
00:53:34: sagen, ja wir wollen in Tihol grundsätzlich keine Windräder oder in gewissen Ausmaß
00:53:39: oder wir wollen keine Einfamilienhäuser mehr oder keine Verbrändermotoren oder sowas, sozusagen
00:53:45: einen gewissen Spieler haben sich als Gesellschaft zu lassen und eben diese, wie Sie im Naturschutzgesetz
00:53:49: hier vorgesehen ist, Interessensabwägung, also Beeinträchtung der Interessen des Naturschutzes
00:53:54: zu möglichen öffentlichen Interessen und da muss man auch nochmal sagen, in Pizzal gibt
00:53:56: es viele einheimische Wirtinnen und Wirten, die für die die Entwicklung des Tourismus
00:54:01: schon wichtig ist.
00:54:02: Also das ist jetzt nicht so, dass das so leicht zu entscheiden ist, dass da die gesamte Bevölkerung
00:54:07: dahinter steht und die sagen halt, wir wollen in unserem Tal schon eine Entwicklungsmöglichkeit
00:54:12: haben und das nicht jetzt von Brüssel oder sonst jemanden verbieten lassen.
00:54:15: Für den Standpunkt muss man schon ein gewisses Verständnis haben, finde ich.
00:54:19: Absolut, aber für 120.000 andere auch, die unterschrieben haben, dass es beispielsweise
00:54:23: nicht kommen soll.
00:54:24: Ja genau, beentscheidet über, also dem gehören die Berge, das ist ja wieder die Diskussion.
00:54:30: Genau.
00:54:31: Wie ist es denn insgesamt?
00:54:32: Also schaut sie euch das auch noch bei den Kapazitätssteigerungen, was ist denn da wirklich
00:54:38: notwendig so für ein gesundes Verhältnis oder ist es einfach quasi wachstumsgetrieben.
00:54:44: Weil ich jetzt die und die großen Hotels gebaut habe, brauche ich die und die Anlagen
00:54:49: oder umgekehrt.
00:54:50: Jetzt habe ich meine Kapazität von 30.000 auf 60.000 in der Stunde gesteigert durch die
00:54:55: neuen Anlagen.
00:54:56: Jetzt brauche ich natürlich noch drei Hotels, damit überhaupt, wenn die dann in den Weihnachtsferien
00:55:01: voll sein sollten, alle da übernachten können.
00:55:04: Also schaut sie euch das genau an?
00:55:05: Also wir reden jetzt über die letzten 20 Jahre der Übersteigung von drei bis fünf Prozent
00:55:09: oder so was, über 20 Jahre.
00:55:10: Nein, ich glaube die Liftkapazitäten haben sich doppelt verdreifert oder so.
00:55:13: Nein, was die Gäste, was die Schieferer zahlen und die Betten zahlen und die Nächteungszahlen
00:55:17: betrifft.
00:55:18: Nein, einfach der Umschlag und da spielt ja eine Riesenrolle, weil die Anlagen viel größer
00:55:22: geworden sind und natürlich auch die Beschneiungen entsprechend ausgebaut werden musste, das waren
00:55:26: Milliarden.
00:55:27: Aber die Anzahl an Gästen, die sozusagen Wartezeiten weniger akzeptiert, dafür braucht man einen
00:55:33: Anlagen mit einer höheren Förderleistung, das ist eigentlich da der Vorgang.
00:55:36: Also die höhere Förderleistung reduziert die Wartezeiten, aber erhöht nicht die Anzahl
00:55:40: an Schieferern.
00:55:41: Was hältst du von der Idee, die ich gesagt habe, dass die Gäste durchaus auch so ein bisschen
00:55:48: mitgenommen werden, was natürliche Bedingungen betrifft und so weiter, also dass ihr vielleicht
00:55:53: statt Schneegarantie sagt, also irgendwo bringen wir schon was hin, hoffen wir, aber ihr müsst
00:55:58: es eventuell auch mit Einschränkungen leben oder wir machen Alternativprogramme?
00:56:02: Also, wie gesagt, wir haben ja vorher schon das Thema Ressourcenverbrauch und Beschneiung
00:56:07: angesprochen, haben da jetzt nicht brüchern, konsensatil, aber zumindest ist sozusagen,
00:56:14: also aus meiner Sicht ist der Ressourcenverbrauch nicht so dramatisch.
00:56:21: Wie gesagt, ein Prozent des Erechnologieverbrauchs, Wasserverbrauch, kann man als Kreislauf
00:56:25: auch sehen.
00:56:26: Also das heißt jetzt nein, du, ihr findet das nicht gut.
00:56:28: Das ist der erste Teil und der zweite Teil und die Anforderung der Gäste ist schon, dass
00:56:32: wenn sie dann da sind, die ihre Woche Schiurlaub in Tirol verbringen, wollen sie gute Pistenverhältnisse
00:56:37: haben.
00:56:38: Wenn man denen dann sagt, ja wir haben jetzt aber aus den und den Gründen nicht beschneit
00:56:44: und zur Beschneidungsanlage nicht im Betrieb gesetzt, wer da das Verständnis, glaube ich,
00:56:47: enden wolle.
00:56:48: Das spricht nicht einfach der Wirklichkeit, also dass wir uns damit beschäftigen müssen,
00:56:52: dass nicht alles geht.
00:56:53: Also natürlich wird's.
00:56:54: Dass diese Erbären im Winter, die jeder erwartet, halt irgendwann am Ende einer sensationellen
00:57:01: Wachstumsphase die logische und abgesehen davon sehr geschmacklose, also ich meine jetzt geschmacklos
00:57:08: ganz buchstäblich, weil die schmecken meistens nicht Konsequenz war, sondern dass das halt
00:57:14: heute einfach nicht mehr passt, dass es nicht mehr in den Kontext passt, in dem wir mit all
00:57:19: diesen natürlichen Herausforderungen auch wieder treffen.
00:57:23: Also ich stimme da dazu, dass die Anforderungen der Gäste da sicher enorm gestiegen sind.
00:57:27: Also die Gäste erwarten sich kurze Wartezeiten, haben da durch viel mehr Rotationen an einem
00:57:31: Schiedtag, beanspruchen dadurch die Piste viel mehr und da braucht man allein für die Haltbarkeit
00:57:35: der Piste den technischen Schnee, die sozusagen durch sein Gewicht das Beste haltet.
00:57:39: Das ist sicher auch durch die Anforderungen der Gäste getrieben.
00:57:44: Aber Julia Reinhardt, wir suggerieren das ja auch den Gästen.
00:57:48: Also wir müssen jetzt jetzt so tun, also wird der Gast mit der riesigen Erwartung kommen
00:57:52: und wir sind in einer Füllungsposition.
00:57:55: Warum suggerieren wir jeden Winterauftakt Ende Oktober, auch wenn es so richtig heiß ist,
00:58:01: das machen ja wir als Werbebundschaft in die Welt?
00:58:04: Also Ende Oktober eher nicht mehr, sondern schon in Dezember sind die Schnaufer nix.
00:58:07: Der Welkerauftakt in Sölden wird ja oft unter riesem Energieauffang hergestellt.
00:58:14: Oft haben wir Glück, dass es nebenher doch ein paar Flanke schneit.
00:58:19: Wir sind ja Treiber dieser Erwartungshaltung.
00:58:21: Also wir sind ja nicht nur Opfer der Erwartungshaltung des Kunden, wir sind Treiber dessen.
00:58:26: Also die Anpassung hat insofern schon gefunden, dass sie bis 2003 zum Beispiel bei uns ganz
00:58:31: ja schiel auf war.
00:58:32: Also die Gäste haben sich schon angepasst und schon fangen jetzt aus Ende Oktober mit
00:58:35: der Saison an.
00:58:36: Es wäre ja absurd, also wie willst du bei einem Gradgrenze auf 5.300 Metern, wie wir sie im
00:58:43: August 2023 hatten?
00:58:47: Ja, ich würde uns auch nach den richtigen Geheimheiten.
00:58:50: Und dann werden die kalten Temperaturen, die, wenn sie zum Saisonstart kommen, ausgenutzt,
00:58:56: um eine technische Beschneiung zu herzustellen.
00:58:58: Also die Frage ist ja, was wäre dann, also das ist ja jetzt in den Gletscherregionen,
00:59:03: ist das sagen wir mal Ende Oktober oder November oder in den tiefer gelegenen Regionen dann
00:59:07: halt Anfang Dezember, da wird dann die Beschneiungsanlage, die ja schon errichtet ist, für zwei, drei
00:59:13: Tage in Betrieb genommen, um diese Grundbeschneiung herzustellen, damit die besten haltbar sind.
00:59:16: Also was wäre sozusagen die Alternative, was wäre der Vorschlag, dass man nicht, dass
00:59:22: man nur gewisse Bisten hat und das bringt es?
00:59:25: Genau, wenn ich ihn richtig verstanden habe in Georg, wenn die Temperaturen es nicht hergeben,
00:59:28: die äußeren Bedingungen, dass man nicht die Beschneiungsanlagen anwirft, um zumindest
00:59:34: ein weißes Band in die Landschaft zu zaubern oder wenn es die Bedingungen nicht herlassen
00:59:38: statt zehn Pisten nur fünf aufmacht.
00:59:41: Also die Beschneiung geht ja nur bei Minusgraden, also die Temperaturen müssen passen und dann
00:59:45: wird die Beschneiungsanlage in Betrieb genommen, weil eben der Gast sich auch das Angebot
00:59:49: erwartet.
00:59:50: Da jetzt zu sagen, also der ökologische Vorteil, wenn ich jetzt sage, ich nehme noch die halbe
00:59:55: Beschneiungsanlage in Betrieb, ist dann wirklich überschaubar, weil die Anlagen sind errichtet.
00:59:59: Ja, die werden errichtet, damit es immer früher geht.
01:00:02: Also das ist ja auch wie das war, so ein Busch.
01:00:05: Ja, die Diskussion ist immer viel investiert worden, also hätte ich vor zehn Jahren über
01:00:10: Beschneiung diskutiert, haben wir eine andere Quantität am Start, jetzt haben wir ja viel
01:00:15: gehört.
01:00:16: Also das Investment zwingt natürlich auch dazu, diesen Kurs mit voller Kraft sozusagen
01:00:21: fortzusetzen, weil ich muss das ja irgendwie auch erfüllen und das ist jetzt auch ein
01:00:25: interessantes Thema, wir hatten ja zwei Stichworte, kann man sagen, in dem Vorträgen von Andrea
01:00:32: Fischer, der Glaciologin hier auf dem Alpen-Klimagipfel, auf der Zugspitze, die zwei Stichworte waren
01:00:39: sich nicht in eine Sackgasse manövrieren, das wäre die erste Frage, also droht eben
01:00:44: nicht die Gefahr, dass man genau auf dem, mit Vollgas auf dem Weg in eine Sackgasse
01:00:49: ist, weil man so diesen, oder weil ihr dann schon diesen unglaublich großen finanziellen
01:00:58: Aufwand betrieben habt und natürlich reinspielen müsst, auch in einer Zeit, wo das Ganze nochmal
01:01:05: sich beschleunigt hat und das andere Stichwort hat die Flexibilität und da möchte ich noch
01:01:09: so einen kleinen Aspekt, der glaube ich gerade bei Berglam und den Alpenregionen interessant
01:01:16: ist, gerade heute, wo man sehr viel über Ressourcen nachdenken muss, über Verhaltensweisen, sind
01:01:23: eigentlich alpine Kulturen hochinteressant, weil die über Jahrhunderte und Jahrtausende
01:01:27: natürlich in den Tälern, ich bin selber so halb im Lechthal aufgewachsen, ich habe einen
01:01:33: alten Film gefunden aus Boden, das ist da am Übergang, am Hantenjoch, rüber nach Imsst
01:01:40: und also weit vor der Hantenjochstraße, gab es da ein Wanderweg ins Lechthal, 1960 haben
01:01:48: die angefangen, quasi so eine Art fälltwegartige Erschließungen dieses Tal zu bauen, bis dahin
01:01:54: mussten die Bergbäuerinnen und Bergbäuer mit dem Leben, was sie da erzeugt haben, also
01:01:59: ich will um Gott's Willen nicht zurück in die Zeit, weil sonst hätten sie mit der Krachse
01:02:04: eben ins Lechthal laufen müssen, um sie Sachen zu holen, das Spannende daran ist, dass sie
01:02:09: in all diesen Kulturen unglaublich viele Techniken des Recyclings, der nachhaltigen Ressourcenbewirtschaftung
01:02:17: und so weiter entwickelt haben, weil alle genau wussten, das was wir hier gerade betreiben,
01:02:22: das müssen wir so betreiben, dass unsere Kinder das alles genau so auch wieder vorfinden
01:02:27: und so weiter, und da geschieht gerade halt auch nochmal was, diese, und da ist wiederum
01:02:35: leider die Beschneiung wieder so ein super exemplarisches Beispiel, ich suggeriere, also
01:02:41: die Berge links und rechts können zusammen stürzen, die Natur kann machen, was sie will,
01:02:46: bei uns können sie 100%ig sicher sein, dass sie schief fahren können, und die nächste
01:02:53: Generation, die wird halt diese Art von Strukturen und Sachen vorfinden und wenig Spielräume
01:03:01: haben, damit noch was anderes zu machen. Also du bist auch schon aufs Gleis gesetzt worden,
01:03:06: das da quasi vorbereitet war, nur wir sind jetzt leider an die Stelle gekommen, wo das
01:03:11: Ganze plötzlich sehr kritisch wirkt, was sich die Vätergenerationen, die diese Pioniere
01:03:16: ja unter anderem auch immer noch waren, nicht hat vorstellen können. Das heißt, wir brauchen
01:03:20: eine extrem schnelle Lernkurve, wenn ich jetzt dieses Stichwort Flexibilität nochmal aufgreife,
01:03:27: um zu sagen, was machen wir denn jetzt auf diesem Gleis, um irgendwie besser in diese
01:03:32: Zukunft zu kommen und vor allem den Jüngeren immer noch Spielräume zu lassen.
01:03:37: Also ich glaube, grundsätzlich, dass wir uns ständig anpassen müssen, das war jetzt
01:03:43: ja auch beim Alpen Klimagipfel, ein ständiges Thema, ich glaube, die Regionen basten sich
01:03:47: viel stärker an, als wir das überhaupt wahrnehmen. Da geht es jetzt um den Fortbestand des
01:03:54: Tourismus als wirtschaftliche Lebensader in einer Beireferie, also in dem Fall jetzt eher
01:03:59: ein pro-touristisches Thema, würde ich sagen, und da machen sich Regionen, wo vielleicht
01:04:04: der Schnee auch mal weniger wird, die Saison kürzer, ja laufend Gedanken, wie kann man
01:04:08: eben Wanderangebote, Radangebote und etc. ausbauen. Das ist jetzt aber dann eher ja nicht die
01:04:14: Frage, wollen wir jetzt sozusagen die überhaupt das Ganze abbauen und womöglich wieder in
01:04:22: unserer ausbändel Situation oder eine gleiche Situation zurück, sondern eher, wie kann
01:04:26: man da weiterhin was draus machen. Ich glaube, die Überlegung und der Wandel, der finde,
01:04:30: glaube ich, schon in den Regionen laufend statt. Zum Thema Beschneidung, wollte ich noch sagen,
01:04:34: also ich glaube, unser Ansatz ist halt in den bestehenden Skigebieten, auf den bestehenden
01:04:39: Bisten gute Nutzbarkeit, auch verlässliche Saisonzeiten, was ja für die Hoteliers auch
01:04:43: wichtig ist, wenn man denen sagt, ja, jede zehnte Winter-Saison fällt halt aus und jede
01:04:48: dritte Winter-Saison wird schwierig, ist das ja für die gesamte touristische Dienstleistung
01:04:51: halt schwierig. Also, unser Ansatz wäre eher, sag OK, in den 3%-Flächer-Skigebieten gibt's
01:04:58: einen optimalen Ausbau und in den anderen Bereichen gibt's eben den naturnahen, den
01:05:03: natürlichen Zustand, also eher auf diesem Weg diese Balance zu halten, als dass ich jetzt
01:05:08: sage, innerhalb der bestehenden Skigebiete verhindere jetzt weiteren Ausbau oder versuche
01:05:12: das, die das nicht optimal bewirtschaften können.
01:05:13: Da bist du auch nicht dabei, dass man sagt, man geht ein bisschen vom Gas zurück und
01:05:18: beschneidet nicht immer, man geht ein bisschen vom Gas runter und verlangt nicht den Verbindungs-Superlativ,
01:05:25: der dann neue Gletscher ausschließt. Da bist du nicht dabei.
01:05:28: Also, Superlativ, ich weiß jetzt nicht, ob das solche Superlative sind. Also, wie gesagt,
01:05:33: das wird, wenn die Temperaturen's hergeben, wird zum Saisonstart beschneit. Die Flächen
01:05:39: sind im Prinzip, die meisten Tiroler Skigebiete haben große Flächen, wo sie die Schneeanlagen
01:05:44: errichtet haben. Also, jetzt zu sagen, lasst's einmal die Beschneidung stehen an der einen
01:05:48: Ecke oder an der anderen Ecke, halt die nicht für, also da sehe ich den, auch den ökologischen
01:05:54: Nutzen nicht.
01:05:55: Ja, man hat halt über viele Jahre die Liftbetreiber motiviert auch dazu investieren und ihr forscht
01:06:02: ja auch entsprechend mit zum Beispiel Abdeck fließen, dass es immer mehr, immer zuverlässiger
01:06:08: geht. Also, man breibt das ja selbst voran.
01:06:11: Also, effizienter werden wollen wir schon, jetzt nicht immer mehr im Sinn von Quantitative
01:06:16: fürs Wachstum, genau. Wir wollen die Ressourcen effizienter nutzen. Deswegen sind in der Beschneidungsanlagen
01:06:19: zum Beispiel auch energieeffizienter geworden.
01:06:21: Zum Abschluss, deshalb die Frage. Ich danke mal für die offene und breite Diskussion. Georg,
01:06:28: wenn der Altmabel, du hast einige, wir haben nur ein paar Punkte durchbringen können, aber
01:06:34: der Abel richtet sich eben um ein gemeinsames Wirtschaften, ein gemeinsames Leben, ein gemeinsames
01:06:40: Lebensraum. Wie soll das unter den ganzen Interessens vertretern, wenn man eben sieht, was auch
01:06:46: wirtschaftliche Notwendigkeit ist, was wirtschaftlicher Druck ist, was auch ökologische Sinnhaftigkeit
01:06:51: ist. Wie soll diese Balance stattfinden, wenn du sagst, wir sind in der gefeinene Sackgasse
01:06:58: zu kommen?
01:06:59: Ja, dadurch, dass wir eben endlich diese Diskussion offen und mit allen Teilaspekten und so weiter
01:07:05: führen und ernsthaft führen und auch uns drüber verständigen, dass wir so ein Ziel haben,
01:07:12: dass es nicht unbedingt darum geht, da auf dem Konto mehr anzuhäufen, sondern dass es
01:07:16: darum geht, dass wir eine gute Lebensqualität haben, dass wir eine Umwelt haben, die auch
01:07:21: möglichst noch ein lange Gut sein wird, wo alle, die nach uns kommen, auch noch gut leben
01:07:30: können. Ich glaube, dass da ganz viel geht. Natürlich sind aber wirklich alle gefragt,
01:07:35: auch mit den Konsumentscheidungen. Wir haben in den Teilen ganz viel von den kleinen Strukturen
01:07:39: verloren. Ich weiß gar nicht, ob sich das noch ersetzen lässt. Die kleinen regionalen
01:07:44: Kreisläufe und so weiter, habe ich auch ein Haufen Beispiele in dem Buch, was da alles
01:07:47: möglich ist. Und wenn man da mehr zusammenkommt und sich mehr Mühe gibt, ich glaube, da ist
01:07:52: so viel möglich. Es geht eben auch gar nicht darum zu sagen, jetzt muss das alles so und
01:07:58: so werden. Nein. In meiner Leyen in Österreich leben 10 Millionen Menschen in Deutschland
01:08:03: und 85, also ich habe jetzt grob gerundet, aber das sind gemeinsam fast 100 Millionen
01:08:09: Menschen. Wenn die anfangen, sich mehr zu überlegen, wo tut man denn nicht weh, wenn
01:08:15: ich auf was verzichte, wo ist es denn sinnvoll, wie zu konsumieren. Und man das alles zusammenbringt
01:08:22: und ein gemeinsames Bewusstsein dafür herrscht, dass eben Natur etwas mal zerstört, nicht
01:08:30: mehr wiedergegeben werden kann. Wir reden ja von Böden, die auch seit der Esszeit
01:08:35: entstanden sind. 12.000 Jahre alt in einer Hand, voll Erde, das ist ja immer dieses
01:08:40: berühmte Beispiel, leben mehr Miniorganismen, als es Erdenbürger gibt bei diesen jetzt fast
01:08:46: 9 Milliarden. Also das muss man sich denke ich vor Augen haben, dann hat man Verantwortung
01:08:54: für die Zukunft übernommen. Reinhard und dein Schlusswort von 2.950 Metern?
01:08:59: Ja, es war wirklich eine interessante Diskussion, ich glaube so groß sind die Gegensätze gar
01:09:04: nicht, das war mir eigentlich nochmal wichtig, das zum Schluss zu sagen, weil wir Touristiker,
01:09:07: wir Seiberner, wir sind uns schon bewusst, dass ein Dach der Natur unser wichtigster
01:09:12: wirtschaftlicher Wert ist und natürlich auch emotional wir damit verbunden sind. Deswegen
01:09:16: glaube ich schon, dass wir da viele Gemeinsamkeiten finden können, um eben für ein indakten Natur,
01:09:22: Lebens- und Wirtschaftsraum in den Alpen aber Weichenstellungen hinzubringen.
01:09:25: Wir könnten noch viele Aspekte diskutieren, ihr habt Termine, ich danke euch für die
01:09:31: Zeit und die Offenheit und wünsche mir noch mehr von solchen Alpenverein Basecams. Wiederschauen
01:09:38: von mir in der Zugspitze.
01:09:39: Vielen Dank.
01:09:40: Der Podcast des österreichischen Alpenvereins in Zusammenarbeit mit der Generale.
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