#059 Barbara Zangerl - Extrem am Fels | solotalk
Shownotes
Seit Jahren meistert die Tirolerin Barbara „Babsi“ Zangerl Routen, die selbst ihre männlichen Kollegen staunen lassen – zuletzt im legendären Yosemite Valley. Vor rund einem Jahr gelingt ihr dort ein Meilenstein: Sie flasht die Route Freerider am El Capitan. Dafür wurde sie kürzlich mit dem Paul-Preuß-Preis ausgezeichnet – als erst zweite Frau überhaupt.
Im basecamp solotalk spricht Jörg Wunram mit Babsi über diese „never ending story“ – über Erfolg, Leidenschaft und den langen Weg nach oben.
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Das alpenverein basecamp wird unterstützt von der Generali.
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00:00:00: An manchen Tagen kann ich mich schlechter aufs Kletter konzentrieren.
00:00:04: Am Freeräder war es wirklich so, ich bin da eingestiegen.
00:00:06: Die ersten drei Seilängen waren eine Katastrophe.
00:00:08: Wenn es so weitergeht, dann passiert es nie.
00:00:11: Also dann bin ich da nicht weit.
00:00:13: Ja, Heimat ist für mich da, wo meine Leute sind.
00:00:19: In die Berge, da fühlt es sich immer nach Heimat an.
00:00:22: Komplett verstiegen, eine Riesenmission, dass wir da die ganze Wand wieder abseilen, also fast Seilänge, siebenundzwanzig.
00:00:29: Sehen wir die ganze Nacht eigentlich abgeseilt, bis wir am sieben in der Früh waren wir wieder am Boden.
00:00:34: Das ist so ein Kindheitstraum, wenn man ein Idol trifft und man mit der Linie klettern geht.
00:00:40: Das war für mich schon etwas Besonderes.
00:00:42: Es ist eine Inspiration.
00:00:46: Alpenverein Basecamp, der
00:00:48: Podcast des österreichischen Alpenvereins.
00:00:54: Mit Themen der
00:00:55: Höhe in die Tiefe gehen.
00:00:59: Dieser Podcast wird Ihnen präsentiert von der Generale.
00:01:07: Willkommen zum neuen Solo Talk über eine Frau, die zu den besten Kletterinnen der Welt gehört.
00:01:13: Barbara Babsee Zangal.
00:01:16: Aufgewachsen in Tirol, lebt sie heute in Vorarlberg und hat mit ihren Leistungen an den größten Wänden der Welt Klettergeschichte geschrieben.
00:01:25: Kürzlich wurde sie mit dem Paul Preuss Preis ausgezeichnet, einer der bedeutendsten Preise des Alpinismus.
00:01:32: Jörg Wunram hat Babsi Zangerl getroffen und mit ihr über Filme, Flaschs und Freundschaften gesprochen.
00:01:44: Hallo, ich bin Barbara Zangerl.
00:01:46: Ich bin um Tirol aufgewachsen in Strängen.
00:01:48: Strängen ist ein Ort mit etwa ein Tausend Zweihundert Menschen.
00:01:52: Das Tor zum Stanzertal.
00:01:55: Die Berge sind nicht Kulisse, sie sind Alltag.
00:01:58: Südwestlich von Strängen wartet die Verwahlgruppe mit ihren Wänden und Gipfeln.
00:02:03: Schnorkelos imposant.
00:02:06: Das prägt Babsi Zangal von klein auf.
00:02:09: Sie fühlt sich durch und durch als Tirolerin.
00:02:11: Eigentlich bin ich geboren im Vradelberg, aber ich bin keine Vradelbergerin, ich bin Tirolerin.
00:02:17: Meine Mutter ist nur schnell auf den Vradelberg, hat mich auf die Welt gebracht und ist für die Retour gefahren.
00:02:23: Strenge ist ein Bergdorf im Standsortal.
00:02:26: Genau, das ist das erste Dorf vom Vradelberg.
00:02:28: Strengen liegt an Bergflanken.
00:02:30: Der Winter ist lang, der Sommer eher kurz.
00:02:34: Kinder wachsen mit Skiern und Steigen auf.
00:02:37: Mit ihren Eltern und Geschwistern erkundet Babsi die Gegend.
00:02:41: Natürlich krakselt sie auch auf Felsen.
00:02:44: Mit einer echten Kletterkarriere aber hat sie zunächst nichts am Hut.
00:02:49: Sie wächst behütet auf.
00:02:51: Wir haben hier schon ein bisschen über das Thema Heimat gesprochen.
00:02:55: Was ist denn Heimat für dich, Babsi?
00:02:57: Ja, Heimat ist für mich da, wo meine Leute sind, meine Freunde, meine Familie.
00:03:07: Da, wo ich mich wohlfühle in die Berge, im Grünen.
00:03:11: Da fühlt sich es immer nach Heimat
00:03:13: an.
00:03:13: Dieses Geflecht aus Beziehungen gibt Halt und Orientierung.
00:03:17: Heimat ist die Basis, aus der man aufbricht, Neues ausprobiert und wieder zurückkehrt.
00:03:24: Neugier will befriedigt werden.
00:03:26: Welche Rolle spielt dabei, dass du ... Bruder hast
00:03:29: du?
00:03:29: Nein, also da bei uns in der Familie, wir sind ja zu fünf, fünf Kinder.
00:03:33: Also ich habe noch zwei Schwestern und zwei Brüder.
00:03:35: Die Brüder sind meiniges Eltern.
00:03:37: Aber die Schwestern sind eher nebeneinander.
00:03:39: Und es war immer, da gibt es immer Streitereien.
00:03:42: Also da schenken wir sich gegenseitig genau gar nichts.
00:03:45: Und das war aber immer cool.
00:03:46: Und es ist noch heute extrem cool, dass ich so viele Geschwister habe, weil ich Kletterer extrem viel mit meinen Schwestern und auch noch mit meinem Bruder.
00:03:54: Und früher, als ich angefangen habe zum Klettern, war ich auch der Bruder.
00:03:57: die mich mitgenommen hat in die Boulderhalle und so.
00:04:01: Und der hat mir das einfach ermöglicht.
00:04:04: Es war einfach cool, dass man einen größeren Bruder hat, der einem zeigt, wie cool das ist.
00:04:09: Wenn man das nicht hat, hätte ich das vielleicht gar nicht angefangen und würde heute Fußball spielen oder was anderes machen.
00:04:16: In der Boulderhalle von Fliersch hat es begonnen.
00:04:19: Dort riecht es nach Magnesia, Turnmatten und Schweiß.
00:04:23: Babsie erinnert sich, dass sie immer wieder dieselben Züge ausprobiert.
00:04:27: Geduld, Beharlichkeit und eine Portion Ehrgeiz prägen ihren Stil schon damals.
00:04:33: Bab sie sammelt wichtige Erfahrungen und wird besser.
00:04:36: Sie nimmt erfolgreich an Wettkämpfenteil und ist in der Szene schon bald keine Unbekannte mehr.
00:04:42: Im Gegenteil, sie wird eine der besten.
00:04:45: Die Insider wissen, dass du warst eine der weltbesten Boulderinnen.
00:04:51: Und dann hattest du aber Probleme vor allem mit dem Rücken, sprich mit der Bandscheibe.
00:04:57: Und bis dann aber zum alpinen Klettern gekommen, so im Nachhinein betrachtet, ich glaube, das war im Jahr durch den Bandscheibenvorfall, den du hattest, würdest du das als Glücksfall bezeichnen, weil du jetzt... die ihr neue Wege eröffnet hast?
00:05:12: In der Bandscheinvorfall im Jahr two thousand nine hat man definitiv ein bisschen die Augen geöffnet.
00:05:17: Natürlich war es ein Rückschlag, weil das bohlt und das war für mich die Freizeitbeschäftigung Nummer eins, meine große Passion.
00:05:24: Und durch die Verletzung hat man natürlich ein bisschen den Horizont verschoben und auch die Augen geöffnet, weil ich einfach mal gesehen habe, was das Klett dann alles zu bieten hat.
00:05:36: Am Anfang war es aus Therapiezwecken, aber ich begann mit Zeilen zum Kleidern, weil man da einfach nicht auf den Boden springt, sondern da stürzt man in Zeilen.
00:05:44: Das ist viel angenehmer für die verletzte Bandscheibe.
00:05:50: Der Arzt dreht seinerzeit mit dem Bouldern aufzuhören.
00:05:54: Für die junge Frau zunächst ein Schock.
00:05:57: Ein Rückschlag, den Babsi Zangal heute als Fügung des Schicksals bezeichnet.
00:06:02: Weg von der Matte, rein in die grossen Wände.
00:06:06: In einer anderen Welt des Kletterns.
00:06:09: Längere Routen, Ausdauer, Taktik.
00:06:12: All das gewinnt auf einmal an Bedeutung.
00:06:15: Aus vergleichsweise wenigen kraftvollen Bewegungen werden kreative Kletterkonzepte.
00:06:22: Aus Einzelkämpferinnengeist wird Partnerschaft, die dich pusht.
00:06:26: Klettern hat ja ... Ganz viel auch mit Vertrauen zu tun, Vertrauen A in seine eigenen Fähigkeiten, aber auch in das Vertrauen eines Partners, seiner Partnerin.
00:06:35: mit dem oder mit der man unterwegs ist, ist Klettern eine Sportart, in der im Prinzip Vertrauen gelebt wird.
00:06:45: Hier in Klettern, gerade im Alpinenklettern, ist das Vertrauen eines der wichtigsten Faktoren, weil wenn du deinem Seilpartner nicht vertraust, dann gehst du nicht an dein Limit, dann riskierst du keinen Sturz und dann gestaltet sich das recht schwierig.
00:07:00: Also da kannst du dann auch nicht deine Grenzen ausloten, weil das einfach nicht möglich ist, weil du fürchtest oder du darfst dann nicht stürzen.
00:07:07: Das Vertrauen kann man aber nur aufbauen, indem ein Seil stürzt, indem man das erfährt, dass das nicht schlimmer ist.
00:07:14: Er wird weich gesichert von einem guten Sicherungspartner.
00:07:22: Dieser Partner heißt bei Babsi Zangal Jakopo Larcher.
00:07:27: Der gebürtige Südtiroler ist auch bolderer Kletterer und Autor.
00:07:32: Eines seiner Bücher trägt den vielsagenden Titel, das Unmögliche ist weiter oben.
00:07:38: Seit etlichen Jahren erkunden Babsi und Jacopo das Unmögliche gemeinsam.
00:07:44: Bei mir ist es so, ich teile das Klettern mit meinem Lebenspartner.
00:07:49: Das ist die Person, die ich auch im Leben am meisten vertraue.
00:07:53: Das macht es natürlich für uns auch einfach.
00:07:57: Man ist ein eingespieltes Team.
00:07:58: Wir wissen, wie der andere funktioniert.
00:08:02: Deswegen funktionieren wir gemeinsam in die Berge relativ gut miteinander.
00:08:07: bürgt aber auch Konfliktpotenzial oder eher weniger.
00:08:10: Also wenn man quasi Tisch und Bett mit deinem Partner sich teilt und dann auch noch in der Freizeit sehr viel mit gemeinsamen Touren und andere Dinge gemeinsam unternimmt, dann ist das schon eine sehr große Nähe, die man dazueinander hat.
00:08:27: Wie tragt ihr das dann aus?
00:08:29: Natürlich gibt es da Reibungspunkte, muss ich dir so vorstellen, dass wir halt oft für uns an den Stunden beieinander sein.
00:08:35: Wenn wir jetzt auf eine Expedition gehen nach Pakistan, dann verbringt man da extrem viel Zeit miteinander.
00:08:40: Man ist da im Basecamp gefangen und man kann irgendwie nicht weit weg voneinander.
00:08:44: Wenn man in der Wand hängt, dann schlaft man mehrere Tage in der Wand und lebt miteinander auf zwei Quadratmeter.
00:08:50: Und da kann schon mal sein, dass es Reibereien gibt, aber am Ende faktisch so.
00:08:55: Wenn man was macht, was man richtig gerne macht, dann kommt es bei uns eigentlich weniger zu Reibereien.
00:09:01: Das passiert eigentlich bei uns fast nie.
00:09:04: Also wenn wir gemeinsam in einer Wand hängen, da sind wir beide so motiviert für das, was wir machen, dass es da eigentlich nicht wirklich zum Konflikt kommt, weil man ist da den ganzen Tag beschäftigt, man klettert.
00:09:19: Man muss noch halbäckhoch sein.
00:09:21: Man hat viel Arbeit zu machen.
00:09:22: Am Abend ist man so fertig, dass man keine Zeit mehr hat, dass man sich gegenseitig auf die Nerven geht.
00:09:28: Deswegen tragen wir unsere Reibereien meistens zu Hause, wenn wir nicht ausgeglichen sind, wenn wir längere Zeit zu Hause sind.
00:09:36: Es war schon ein langer Projekt mehr.
00:09:38: Da kann es sein, dass es Reibereien gibt, weil wir schon extrem viel Zeit miteinander verbringen.
00:09:46: Wir machen eigentlich nur den gleichen Job, aber die gleichen Leidenschaft.
00:09:52: Das machen wir momentan schon beide beruflich mehr oder weniger.
00:09:56: Und natürlich muss man aufpassen, dass man auch immer wieder mal mit anderen Leuten am Weg ist und den gesunden Abstand immer wieder mal macht.
00:10:08: Ich glaube, das gehört dazu.
00:10:10: Wenn man mit den anderen sechs Wochen auf Expedition geht.
00:10:13: Dann ist es schon ganz klar, dass man danach wieder mal mit meinen Schwestern wegfährt.
00:10:18: Und er macht mit seinen Kollegen was.
00:10:21: Das ist der natürliche Ausgleich.
00:10:24: Beziehung, wenn man die so intensiv miteinander
00:10:27: hat.
00:10:27: Partnerschaft im Alpinismus ist also deutlich mehr als Zweisamkeit.
00:10:33: Sie bedeutet, in Extremsituationen aufeinander angewiesen zu sein.
00:10:37: Entscheidungen zu teilen, sich gegenseitig zu motivieren.
00:10:42: Das bekommt die Seilschaft Zanger-Larcher schon bei ihrer ersten Bewährungsprobe zu spüren.
00:10:48: Eine Tour an der Marmolata in den Dolomiten, eine der großen Kalkwände der Alten.
00:10:54: Habt ihr euch ein Stück weit verstiegen sozusagen?
00:10:57: Komplett verstiegen, eine Riesenmission, dass wir die ganze Wand wieder abseilen, also von Seilänge, sieben und zwanzig, sind wir die ganze Nacht eigentlich abgeseilt, bis wir am sieben in der Früh waren wir wieder am Boden.
00:11:08: Aber dafür habt ihr was anderes gefunden.
00:11:10: Sowohl er, wie auch du.
00:11:12: Ihr euch.
00:11:14: Das war überraschend.
00:11:15: Das hat extrem gut funktioniert.
00:11:17: Da würde man sich denken, dass man da vielleicht mal ... Das ist nicht passiert.
00:11:24: Da haben wir schon gesehen, dass wir in Grenzsituationen gut miteinander funktionieren.
00:11:29: Stundenlang in der Nacht abzuseilen, in einer Wand, in der kleine Fehler fatal sein können.
00:11:36: Wer so etwas gemeinsam durchsteht, wächst zusammen und schafft tiefes gegenseitiges Vertrauen.
00:11:44: Entscheidend für Babsi und Jacopo, den Schritt zu den legendären Big Walls in den USA zu wagen.
00:11:52: Alpenverein Basecamp, der Podcast des österreichischen Alpenvereins.
00:12:00: Mit Themen der Höhe in die Tiefe gehen.
00:12:05: Dieser Podcast wird Ihnen präsentiert von der Generali.
00:12:16: Das Yosemite Valley in Kalifornien.
00:12:19: Es gilt als Hotspot des modernen Freikletterns.
00:12:22: Die Granitwände des L-Kapitans sind für viele das ultimative Ziel.
00:12:27: Hier verläuft die fast ein tausend Meter lange Route Freerider.
00:12:32: Sie verlangt vieles ab.
00:12:34: Technik in Rissen, Ausdauer in Platten, Mut zu weiten Runouts und vor allem mentale Stärke.
00:12:50: Im vergangenen Jahr halten sich Babsi Zangal und Jakopo Lacher wieder einmal im Yosemite Valley auf.
00:12:59: Am El Kapitan.
00:13:01: Das Duo nimmt Freerider in Angriff.
00:13:04: Und Zangal macht Schlagzeilen.
00:13:08: Absolut ein bisschen geerdet worden, weil du im vergangenen Spätherbst, im November-December warst, in den USA warst, in Kalifornien, in Yosemite.
00:13:21: Und da ist dir was gelungen, was bisher ja noch niemanden gelungen ist, weder Mann noch Frau.
00:13:27: Du hast eine Rute geklettert, ohne... bei dieser Route noch einmal in Zeil gestürzt zu sein.
00:13:35: Wie viel Neugier war da von Anfang an dabei?
00:13:38: Ja, also das war jetzt nicht von Anfang an ein großes Ziel.
00:13:41: Es war also eine Herausforderung,
00:13:42: wo
00:13:43: wir uns beide gedacht haben, der Copponi, das könnte man mal probieren, weil die Möglichkeit war noch da, die Route Freeriders haben wir noch nie geklettert.
00:13:51: Und dann war das erste Ziel einfach einmal zum Einsteigen und schauen, wie weit man das schafft.
00:13:55: Und mein persönliches Ziel, das habe ich dann noch nicht so hoch angelegt, Ich möchte den Freeräder flächen, sondern ich probiere mir die ersten zehn Zeilen zum Flächen.
00:14:07: Das wäre schon cool, wenn es geht.
00:14:09: Und alles weitere ist eine Aufgabe.
00:14:12: Und so habe ich mir selber wenig Druck gemacht, um das Ganze umzusetzen.
00:14:17: Und dass es dann wirklich hingekaut hat, das war eigentlich unplanbar.
00:14:22: Da kann man sich nicht wirklich darauf vorbereiten.
00:14:24: Das ist was.
00:14:25: Das passiert einfach.
00:14:26: Und das Schwierige, glaube ich, an diesem Projekt, im Vergleich zu anderen Projekten, ist, dass das mentale, brutale Herausforderung ist.
00:14:34: Weil man ist da über mehrere Tage voll umgespannt und irgendwie muss man aber locker klettern und das kontrollieren.
00:14:42: beim Klettern, dass man alles kontrollieren will, loszulassen.
00:14:47: Und gut zum Klettern, weil man kann nicht alles kontrollieren.
00:14:49: Sonst kann man das nicht flaschen.
00:14:50: Man muss Risiko eingehen, man muss Risikozüge machen.
00:14:53: Das waren ganz andere Herausforderungen im Vergleich zu anderen Projekten, wo ich weiß, da kann ich hundertmal hingehen,
00:14:59: wenn ich will.
00:15:03: Die Route zieht sich über glatte, senkrechte und überhängende Wandstufen.
00:15:08: Wer dort einsteigt, weiß auf, was sie oder er sich einlassen.
00:15:13: Schlafen auf Portalages, essen aus Beuteln, Schmerzende Arme und Beine.
00:15:20: Eine lange und kräftezehrende Prüfung, die keinen Fehlversuch erlaubt.
00:15:25: Das Schwierigste, sagt Babsi Zangal, ist von Anfang an die richtige Balance zu finden zwischen Konzentration und Lockerheit.
00:15:34: Das gelingt nicht
00:15:35: immer.
00:15:36: Ja, das war katastrophal, weil sich noch recht kurzfristig so ein Filmteam entschlossen hat, dass sie mitgehen.
00:15:43: Und dann war das halt irgendwie so ein bisschen offiziell, dass wir das versuchen.
00:15:47: Und dann stehst du am Einstieg von einem Tausend Meter Wand mit drei Filmer und machst die ersten Züge von dieser Wand und denkst, also ich habe mir einfach nur gedacht, das wäre jetzt wirklich peinlich, wenn es mir da jetzt in der ersten Zeit länger raushaut.
00:16:09: Das passiert nicht, obwohl die Vorzeichen zu Beginn alles andere als optimal sind.
00:16:15: Aber das Duo wächst an seiner selbst auferlegten Aufgabe.
00:16:20: An manchen Tagen kann ich mich schlechter aufs Kletter konzentrieren.
00:16:23: Da habe ich mehrere Gedanken im Kopf und dann funktioniert das Kletter nicht so gut.
00:16:28: Und am Freeräder war es wirklich so, ich bin da eingestiegen.
00:16:30: Die ersten drei Jahre lang war eine Katastrophe.
00:16:32: Wenn es so weitergeht, dann passiert es nie.
00:16:35: Also dann bin ich da nicht weit.
00:16:37: Und dann ist es irgendwie so entstanden, dass ich mich so gut aufs Kletter konzentriere.
00:16:42: Man kennt, der Fokus war so auf das Kletterer, dass ich keinen anderen Gedanken mehr hatte.
00:16:48: Also, ich bin jetzt da und klettern jetzt den nächsten Zug.
00:16:51: Und dann mache ich den nächsten Zug und dann den nächsten Zug.
00:16:53: Und da war weder der Gedanke da, ich probiere jetzt einen Freeräder zum Flaschen.
00:16:58: Da war einfach die Challenge da, die Mission in Kletter so weit zu gehen.
00:17:02: Und ich gebe alles, damit ich nicht stürze.
00:17:04: Hatte der Jakob auch vielleicht so im Hinterkopf schon ... Das könnte sich schon ausgehen, dass wir das hinbekommen.
00:17:10: Welche Rolle hat er da übernommen?
00:17:11: Also ihr seid ja beide eingestiegen in diese Route.
00:17:15: Ich glaube, dass der Jakob ein bisschen mehr Erwartungen hat, dass er ein bisschen optimistischer war mit dem ganzen Projekt.
00:17:21: Also ich glaube, er hat sich das besser vorstellen können, als wäre ich mir.
00:17:25: Das ist definitiv.
00:17:26: Wir haben im Vorhin einen ausgemacht, weil es den Mannstraf gibt.
00:17:30: Da war klar, den will niemand vorsteigen.
00:17:33: Dann gibt es das Boulder-Problem.
00:17:34: Dann haben wir es gemacht, der Kippenrenner zu verlängern.
00:17:38: Und dann haben wir so entschieden, ich mache ein Monster und er steigt das Boulder-Problem zuerst vor.
00:17:46: Am Ende war es sehr unglücklich, dass er den Untergriff zugesehen hat.
00:17:54: auf den anderen war die Chance vom Fleisch einfach vorbei.
00:17:58: Ist vielleicht eine private Frage.
00:17:59: Was hast du denn dazu getan, dass sich sein Gemütszustand wieder verbessert hat?
00:18:03: Also im Moment, wo er gestürzt ist, das Erste, was er gesagt hat, ja, zum Glück habe ich ein Seil.
00:18:08: Das war sein erster Kommentar, der war relativ entspannt.
00:18:10: Da hat er so nicht irgendwelchen Geschrien oder so.
00:18:14: Es war ein ruhiger Moment, was mich total überrascht hat, weil es war schon viel Spannung dabei an dem Ganzen.
00:18:19: Da habe ich gar nicht viel machen können, weil irgendwie ist das halt eine ganz blöde Situation.
00:18:25: dass ich das schaffe von er nicht.
00:18:26: Da kann man den anderen nicht trösten.
00:18:29: Das ist so, wie es ist.
00:18:30: Ich glaube, er hat es am Schluss
00:18:32: schon
00:18:35: voll vergönnt.
00:18:36: Er war froh für mich, dass ich so viel Glück hatte, dass mir das nicht passiert ist.
00:18:41: Ich glaube, das hat ganz viel von seinem Charakter gezeigt.
00:18:48: Er hat mich nicht nach unten gezogen und er hat seinen Frustrier gewesen.
00:18:52: Dann hat er mich nicht spüren lassen.
00:18:54: Und das war eigentlich total cool, dass er mich dann weiterhin voll motiviert hat, dass ich das jetzt halt weiterhin so durchziehe.
00:19:02: Und ja, das war halt ein weinendes Auge.
00:19:07: Und auf der anderen Seite ist es halt cool, dass es jemand von uns geschafft hat.
00:19:12: Und da bin ich halt einfach...
00:19:17: Ein Erfolg, der manchmal auch durch kleine Hinweise zustande kommt.
00:19:22: Beim Freerider kommen die Ratschläge von prominenten KollegInnen.
00:19:26: Unter anderem von Alex Honold, der für das Rissklettern im Monster-Off-Width einen guten Tipp
00:19:32: hat.
00:19:33: Jeder Alexanderholt ist ja der Freeräder, der gleiche Tour ohne Seil klettert.
00:19:37: Das ist noch mal eine ganz andere Nummer, weil du nicht nur einen Versuch hast, sondern wenn der Versuch nicht gelingt, dann bist du einfach tot.
00:19:43: Und er hat dann gemeint, ja, you know, it's not a big deal.
00:19:47: If you get exhausted, just lean out of the crack and your left leg.
00:19:52: Total stuck and you basically can't fall.
00:19:55: Das hat er dann zu mir gesehen und ich mir dachte, okay, wenn ich das Gefühl habe, es wird zu anstrengend und ich packe es nicht mehr, dann probiere ich mich nach außen zu lehnen.
00:20:05: Und das war wirklich so.
00:20:06: Ich habe mich vom Riss nach außen gelähnt.
00:20:08: Und dann habe ich das Gefühl, der Fuß steckt so massiv, da kann ich mir kurz meinen Oberkörper entlasten.
00:20:15: Und das hat schon viel geholfen, weil der Mondstoff wird.
00:20:19: Das können sich viele Leute nicht vorstellen.
00:20:21: Das hat eigentlich relativ wenig mit dem normalen Klettern zu tun.
00:20:24: Da steckt man mit einer Körperhälfte in einem breiten Riss drin.
00:20:28: Man hat keine Strukturen und Fels, wo man sich hochzieht, sondern man drückt den Körper gegen die Risskanten und schiebt sich da hoch.
00:20:37: Man ist extrem anstrengend und man ist extrem langsam in dem Stil unterwegs.
00:20:42: Der Monsteroffit hat halt eine Sechzigmeter-Offit.
00:20:46: Deswegen ist das so eine Herausforderung.
00:20:49: Also das war ein Tipp, der Gold wert war?
00:20:52: Ja, das war ein Tipp.
00:20:53: Und der zweite Tipp, den habe ich von Emily Herrington gekriegt.
00:20:57: Die ist die Golden Gate klettert.
00:21:00: Da klettert man auch den Monsteroffit.
00:21:02: Die hat aber gemeint, dass es ein Problem ist, wenn man kleine Füsse hat.
00:21:06: die Füße nicht im Riss verkeilen.
00:21:08: Also ab Schuhgröße, siebenunddreißig und abwärts wird es schwieriger.
00:21:14: Und dann hat sich meint, ich soll einen zweiten Schuh anlegen an meinem rechten Fuß.
00:21:21: Und ich habe dann meinen siebenunddreißiger Kletterschuh in einen dreieinviertiger hineingewürgt und bin dann mit dem doppelten Schuh geklettert in der Seilänge.
00:21:31: Zwar auch ein guter
00:21:32: Tipp.
00:21:43: Der Flash am Free Rider macht Babsi Zangal endgültig weltweit bekannt.
00:21:49: Und beschert ihr den Paul Preuss Preis, eine der wichtigsten Auszeichnungen im Alpinismus.
00:21:55: Die siebenunddreißig-jährige bekommt den Preis erst als zweite Frau, nach der Französin Caterine d'Estivelle im Jahr two-tausend-einundzwanzig.
00:22:06: Noch, sagt Georg Jo Bachler, der Oppmann der Paul Preuss Gesellschaft, Sein Frauen zu Unrecht deutlich unterrepräsentiert.
00:22:16: Auch hier könne man von Preuß lernen, findet Bachler.
00:22:19: Der Alpinist habe ein breites Gesellschaftsbild entworfen.
00:22:23: Preuß sei ein Vordenker gewesen.
00:22:27: Der sozusagen die Konzepte überwindet von Wettkampf und Rivalität und höher, schneller, besser.
00:22:33: Und das ist eine ganz wichtige Aufgabe in der heutigen Zeit, wo wir ja getrieben sind von diesen ... und er maut mit den Social-Medien von diesen Sachen und sich hier zu befreien.
00:22:45: Es ist ein Schritt in die Freiheit.
00:22:47: Auch
00:22:48: in der Geschlechterdebatte.
00:22:50: Längst klettern Frauen ebenso anspruchsvolle Routen wie ihre männlichen Kollegen.
00:22:55: Diese Diskussion sei obsolet, meinte der Ehrenvorsitzende der Paul-Preuys-Gesellschaft Bergsteiger-Legende Reinhold Messner schon vor Jahren.
00:23:05: Wir sollten diese Diskussion überhaupt nicht mehr führen.
00:23:09: Es war
00:23:09: so, dass über ein gutes Jahrhundert
00:23:12: das Bergsteigen eine Männer, eine Macho-Angelegenheit war.
00:23:15: Das hat sich dann mit den Sportklettern mehr und mehr verloren.
00:23:19: Heute mit dem Haldenklettern
00:23:21: oder auch mit allen Formen
00:23:24: des Bergsteigens
00:23:25: ist
00:23:27: Equality da.
00:23:28: Das sieht auch die Fachpresse so, gerade mit Blick auf Babsi Zangal.
00:23:33: Die Tirolerin, die auch von der amerikanischen Kletterikone Lin Hill größte Hochachtung bekommt.
00:23:40: Von jener Frau, die in deiner Zeit als erster Mensch überhaupt die berühmte News am El Kapitan freiklettert.
00:23:55: Eine lebende Legende und ein Vorbild von Babsi Zangal.
00:23:59: Im vergangenen August treffen sich die beiden Frauen.
00:24:03: Jetzt habt ihr euch verabredet und ihr wart gemeinsam unterwegs.
00:24:07: Wie war's?
00:24:08: Ja, das war richtig cool.
00:24:09: Und für mich war es natürlich voll cool.
00:24:11: Die Linne war zwei Wochen bei mir zu Hause.
00:24:13: Wir haben uns zusammen gewohnt und sind gemeinsam Klettern gegangen.
00:24:16: Und das ist so ein Kindheitstraum.
00:24:19: Wenn man seine Idee trifft, und man darf mit der Linne in den Klettern gehen, das war für mich schon etwas Besonderes.
00:24:24: Und auch zum Sehen, wie cool die Frau ist.
00:24:27: Weil oft ist, wenn man seine ... Die Childhood-Ideale trifft nachher würde man manchmal auch negativ überrascht.
00:24:34: Paralin hat das Gefühl, es ist eine Inspiration für die ganze Kletterwelt.
00:24:40: Und nach wie vor unglaublich, was sie klettern kann.
00:24:45: Es war brutal überrascht, wie stark die Linne immer noch klettert.
00:24:49: Die machen tolle Sachen, da können Jungs ... sich eine Scheibe abschneiden.
00:24:54: Ja, das war brutal.
00:24:55: Wir sind bei uns im Pürs in den Klettergarten gegangen.
00:24:58: Und die Linne hat gemeint, sie kleidert nur leichte Touren.
00:25:01: Und am Schluss ist sie halt ein Siebenzehnzeitkleidert.
00:25:05: Und das ist schon richtig nicht leicht.
00:25:08: Letztlich ist das Treffen zwischen Linn Hill und Babsi Zangal
00:25:12: nichts
00:25:12: anderes als große Wertschätzung einer herausragenden Leistung.
00:25:17: So sieht es Beat Kammerlander.
00:25:20: Voralberger Kletterpionier und früherer Träger des Paul Preuß-Preises.
00:25:25: Er kennt Babsi seit ihren Anfängen.
00:25:28: Ich habe die Babsi schon vor vielen Jahren vorgeschlagen.
00:25:35: Dass sie den Preis mehr wert hat als viele Männer.
00:25:40: Die Babsi ist eine Kämpferin und die kenne ich seit klein auf.
00:25:43: Und ein Mensch, der immer aus irgendeinem Rückschlag so viel Fortschritt
00:25:47: erzeugt.
00:25:48: Das ist einfach phänomenal.
00:25:49: Und diese Leidensfähigkeit und Power, die einen Mensch auf ihn herbringt, dass das die Babsi ist für mich, zu der sage ich Schapo und Hutab, stärker geht nicht.
00:26:02: Auch Ines Pappert, eine der bekanntesten deutschen Alpinisten, spricht mit Bewunderung über Babsi.
00:26:09: Beide Frauen verbindet das Alpine Klettern und der Respekt
00:26:12: füreinander.
00:26:14: Die Babsi ist einfach die Babsi, die ist einzigartig.
00:26:17: Die gibt es aus der ganzen Welt nur einmal und wird es auch nie wieder geben.
00:26:20: Die Babsi hat unglaubliche Leistungen im Klettersport verbracht, wo viele Männer eher für dich niederknien vor ihr.
00:26:30: Und das finde ich so toll, dass die Babsi heute hier geehrt wird.
00:26:34: Wenn es eine verdient hat, dann definitiv die Babsi.
00:26:43: Der Paul-Preuss-Preis wird in Erinnerung an den österreichischen Alpinisten Paul-Preuss, aus dem er bis zu den letzten Jahren vergeben.
00:26:53: Vor mehr als hundert Jahren trägt er einen bestimmten Stil des Alpinismus.
00:26:58: Klettern, möglichst ohne künstliche Hilfsmittel, aber mit sehr viel Selbsteinschätzung.
00:27:04: Das Können ist es durfens Maß.
00:27:07: Lautet das preußische Credo.
00:27:09: Der nach ihm benannte Preis ist keine Massentroffee.
00:27:13: sondern eine Würdigung, die Kletterer nur selten und für ganz besondere Leistungen erhalten.
00:27:19: War etwas überraschend für mich.
00:27:21: Ich habe es jetzt nicht erwartet.
00:27:22: Aber ja, es ist schon eine grosse Ehre für mich.
00:27:26: Diese Worte klingen schlicht, fast leise.
00:27:30: Sie spiegeln eine Haltung, die in der Szene hochgeschätzt wird.
00:27:34: Leistung zeigen aber ohne Pathos.
00:27:38: Wer allerdings glaubt, dass eine Spitzenkletterin rund um die Uhr im Training oder auf Reisen ist, irrt.
00:27:45: Barbara Zangal hat sich bewusst ein Gegenpol bewahrt.
00:27:49: Du hast als Röntgenassistentin im Krankenhaus gearbeitet.
00:27:53: Tust du das immer noch?
00:27:54: Nein, das mache ich immer noch.
00:27:55: Nach wie vor, nur dreißig Prozent.
00:27:58: Ich arbeite meistens so sechs Tage im Monat.
00:28:01: Deswegen funktioniert das so gut mit dem Klettern.
00:28:03: Da ist noch viel Zeit übrig.
00:28:07: Wenn Kollegen im Krankenhaus von den Abenteuern und Expeditionen hören, schütteln sie oft den Kopf und freuen sich trotzdem, wenn Babsi nach Wochen wieder in der Röntgenabteilung auftaucht.
00:28:19: Denn viele Spitzenathletinnen ziehen sich nach einigen erfolgreichen Jahren ganz ins Profi-Dasein zurück.
00:28:26: Babsi Zangal möchte diesen Schritt bislang nicht machen.
00:28:30: Ihr Job im Krankenhaus, der Kontakt mit Kolleginnen und Patienten, die Routine außerhalb der Kletter-Szene, All das ist für sie nicht Last, sondern Ausgleich.
00:28:41: Nein, es ist gar nicht die Sicherheit, um die geht es mir überhaupt nicht.
00:28:44: Ich glaube, man kann schon ein paar Jahre unsicher leben und das passt auch.
00:28:47: Von mir ist es eher so, dass ich mir eigentlich das für meine Motivation brauche.
00:28:51: Es ist irgendwie ein kompletter Gegenboll zu meinem Kletterleben.
00:28:56: Ich treffe da Leute, die nicht über das Klettern reden.
00:28:59: Und ich habe das Gefühl, ich mache wirklich was Sinnvolles für andere Leute.
00:29:03: Und es gibt mir so viel Motivation für das Klettern selber.
00:29:07: Ich glaube, das ist ... Das ist sehr was Positives in meinem Leben, das, was ich jetzt nicht missen möchte.
00:29:15: Weil es sie erdet.
00:29:18: Babsi Zangal sucht nicht den leichten Weg, sondern den, der sie fordert.
00:29:23: Ob in den Alpen oder an Fernwänden.
00:29:26: Gleichwohl kommt sie gerne nach Hause, um zu chillen und zu entspannen.
00:29:31: Auch bei einem spannenden Film.
00:29:33: Ich hab gelesen, du bist auch ein Filmfreak, ein Filmfreundin.
00:29:38: Im Blutens gibt es bestimmt einen, ich sag jetzt mal, ein bisschen altertymlich Lichtspielhaussprecher im Kino.
00:29:44: Was war dein letzter Film, den du gesehen hast, der dich ja auch vor allem begeistert hat?
00:29:49: Boah, da muss ich überlegen, der letzte Film im Kino, das ist schon relativ lang her eigentlich.
00:29:55: Ich schaue zwar viele Filme, aber meistens zu Hause.
00:30:00: Also die Babsi Zangal gibt es auch, zu Hause auf dem Sofa und dann ... Netflix, Stream, was auch immer.
00:30:06: Das mache ich eigentlich ganz gerne.
00:30:07: Am Abend auf der Couch und im Film schauen, das ist schon ein Hobby von mir, das mache ich gerne.
00:30:12: Zum Entspannen.
00:30:13: Und da gibt es verschiedene Filme.
00:30:16: Konstant Gardener finde ich super, das Leben des David Gale zum Beispiel.
00:30:20: Also, ja, ich schau gerne Filme.
00:30:23: An Leben, wann wird das verfilmt?
00:30:25: Es ist wahrscheinlich nicht so interessant, dass man da einen Film rausschauen kann.
00:30:30: Warum meinst du das?
00:30:31: Ich meine, du machst ja Dinge, von denen andere Menschen nicht ansatzweise eine Vorstellung haben, was du da tust.
00:30:39: Also das ist ja schon spannend.
00:30:40: Also ich meine, das ist ja eine permanente Herausforderung.
00:30:44: Der, der dich da herstellt.
00:30:46: Ich weiß nicht, ob andere Leute das spannend finden, aber für mich persönlich ist das das Beste.
00:30:51: Das taugt man am meisten.
00:30:53: Ein Abenteuer zu erleben.
00:30:55: Wenn ich da durch andere Leute inspirieren kann, freut mich das.
00:30:59: Aber ich weiss nicht, ob da ein Film über mein Leben ist.
00:31:07: Bescheidenheit ist eine Zier, sagt der Volksmund.
00:31:11: Bei Babsi Zangal wird das nicht aufgesetzt, sondern authentisch.
00:31:16: Sie macht einfach statt große Reden zu schwingen.
00:31:19: Sie sucht sich eine Herausforderung, beschäftigt sich mit ihr, plant, organisiert und geht sie an.
00:31:26: Rückschläge sind Motivation.
00:31:29: Projekte zeigen Babsi Zangal zunächst Grenzen auf.
00:31:33: Mit einer gehörigen Portion Respekt versucht sie die persönlichen Limits zu knacken.
00:31:38: um am Ende von sich und den eigenen Fähigkeiten überrascht zu sein.
00:31:43: Ich glaube, Klettern ist meistens so.
00:31:45: Der Fels verschwindet nicht.
00:31:47: Er ist länger da, als ich da sein werde.
00:31:50: Das ist das Coole an diesem Sport, dass man zurückgehen kann.
00:31:53: Man setzt sich selber an die Challenge.
00:31:55: Und da geht es gar nicht um das Erfolgserlebnis, wenn man das dann schafft, sondern für mich persönlich war es immer, dass immer wieder hingehen und gerade die kleinen Schlüsselmomente, wenn du auf neue Lösungen drauf kommst, wo du dann denkst, es geht wirklich.
00:32:09: Und dann bin ich über so motiviert, dass ich eigentlich nicht loslassen kann.
00:32:12: Und wenn das Ganze dann vorbei ist und man steht im Gipfel, dann ist es immer cool, extrem lässig, aber auch irgendwie ... Denken wir oft, es war nicht so cool, hoffentlich wird es wieder so cool.
00:32:23: Man muss sich wieder was suchen, das ist vielleicht anders, aber auch wieder so cool.
00:32:29: Das ist eigentlich eine Never-Ending-Story, die frage ich mich oft.
00:32:32: Bis jetzt haben wir die Sachen nicht ausgegangen, aber das ist ganz ein persönlicher Drang und eine Motivation, die brennt noch.
00:32:40: Keine Ahnung, wie lange das brennt und so ist, kann sich auch verändern.
00:32:44: würde ich den Teil akzeptieren.
00:32:46: Aber momentan ist es schon so, dass man immer noch einen brutalen Tag hat, einfach ein Projekt zu haben, aber eine Herausforderung, die ich viel investieren muss und viel geben muss, dass ich das schaffe.
00:32:59: Alpenverein Basecamp, der Podcast des österreichischen Alpenvereins.
00:33:07: Mit Themen der Höhe in die Tiefe gehen.
00:33:11: Dieser Podcast wird Ihnen präsentiert von der Generali.
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