#007 Das Ende der alpinen Schutzhütten?

Vorab Danke für das gute Format - und für die interessanten Diskussionen. Zur Reservierungspflicht: das war 2020 eine (behördliche) Vorgabe für Corona! Reservierung und Registrierung. Sonst hätten wir evtl. nicht aufsperren dürfen! Als Bergsteiger einerseits und Verantwortlicher für eine AV-Hütte (und früherer Hüttenwirt) schlagen natürlich 2 Herzen in meiner Brust. Einerseits möchte ich gerne als Bergsteiger alleine und flexibel am Berg und auf der Hütte sein, als Hüttenwirt und Hüttenwart möchte man natürlich volle Hütten und alles gut planbar haben. Wichtig wäre einen guten Mittelweg zu finden - Reservierungen und auch Absagen (wird leider meist nicht gemacht) für größere Gruppen und auch eine gewisse Freiheit für individuelle Bergsteiger, die aber zumindest am Vorabend anrufen sollten (war in der Schweiz früher auch so - man hat vom Tal angerufen bevor man aufgestiegen ist) - leider / oder zum Glück, ist das Bergsteigen mittlerweile so beliebt, dass es offensichtlich wieder mehr Regeln braucht..... Leider ist es meist so, dass es bei sehr großen Hütten, die meist sehr gut besucht sind, es schon immer "Besonderheiten" gegeben hat - leider nach dem Motto Angebot und Nachfrage. Man sollte die Kritik von Dieter schon sehr ernst nehmen! - es sollte überlegt werden ob nicht 5-10% nur kruzfristig buchbar sein sollten. Helga freut sich auf alle Bergsteiger*innen/Wanderer*innen und bemüht sich um alle Gäste, daher kommt's auf die Salmhütte! mit oder ohne Reservierung!

Mich zipft es total an, dass Hütten immer mehr zu Hotels werden. Wer das will, soll bitte im Tal ein Hotel buchen. Es ist total ok nur 2 Essen vegetarisch oder normal und das zwischen 18 und 20 Uhr zu bekommen. Dafür möchte ich auch kurzfristig auf einer Hütte überachten können. Ich finde die Kritik vo. Dieter absut gerechtfertigt. Es ist gut, dass das mal aufgezeigt wird.

Traurig ist es schon, dass es immer schwieriger ist (auch für Vereinsmitglieder), spontane Bergtouren mit Übernachtung oder gar kurzfristige (z.B. wetterbedingte) Tourenumplanungen zu machen. Habe früher viele ambitionierte (30 km+ im Hochgebirge) Mehrtageshüttentouren mit einer Woche oder länger gemacht. Da kann man nicht jeden Tag genau voraus planen. Wenn ich für die Organisation einer Mehrtagestour schon fast den Aufwand eines Reisebüros betreiben muss, und bei Schlechtwetter sogar noch um viel Geld für Anzahlungen umfalle, pfeiff' ich drauf, sorry.

Wir sind nur Gäste auf dieser Welt! Auf einer Hütte suche ich Entschleunigung, einen ruhigen Schlafplatz zum Erholen und ein gutes Essen! Aber alles soll optimiert sein- die Hüttenwirte wollen genauso alles optimiert wie die Gäste- da wird’s dann halt spannend. Vielleicht wieder etwas weniger Perfektion, dafür gute Laune und Gelassenheit?

Ein sehr guter Beitrag! Die Helga ist mir schon seit langem persöhnlich bekannt, leider muss man sagen, dass sie mittlerweile keine "typische Hüttenwirtin" ist. Sie ist immer freundlich und nimmt sich auch Zeit für einen Gast. Das war auch schon in ihrer Zeit am Hochwechsel im Wetterkoglerhaus so. Leider ist das in der heutigen Zeit auf vielen Hütten nicht mehr so. Bei manchen hat man den Eindruck der Wirt ist grantig weil ein Gast kommt. Der AV wiederspricht sich leider auch teilweise selbst. Zum Beispiel Eine Hütte hat auf der AV Hompage stehen 14. Mai 2022 - 31. Oktober 2022 Dienstag und Mittwoch Ruhetag. Öffnungszeiten: MO: 8:00 - 16:00 (Küchenschluss: 14:00) DO: 10:00 - 18:00 (Küchenschluss 17:00) FR-SO: 8:00 - 18:00 (Küchenschluss 17:00) Nächtigungen möglich von DO bis inkl. SO. In der Hüttenordnung des AV steht aber: 4.1 Angebotsverfügbarkeit Zumindest von 12 bis 20 Uhr muss mindestens eine warme Mahlzeit angeboten werden.